Naturgefahren | Steinschlaggebiet am Deibfels bei Eisten wird untertunnelt
40-Millionen-Tunnel für die Saastal-Strasse
Mit einem 40-Millionen-Franken-Tunnel wird die Saastalstrasse beim Steinschlaggebiet Deibfels bei Eisten auf lange Sicht sicher gemacht. Die Ingenieurmandate sollen bereits im Herbst 2016 vergeben werden.
Seit Jahren ist der instabile Deibfels oberhalb der Saastalstrasse zwischen Eisten und Saas-Balen ein steter Gefahrenherd für die darunterliegende Kantonsstrasse. Zuletzt ereignete sich ein Blocksturz im April 2015. 5000 Kubikmeter Gesteinsmaterial donnerten ins Tal hinunter. Die Kantonsstrasse ist dank einem vorinstallierten Messdispositiv rechtzeitig gesperrt worden, sodass keine Personen zu Schaden kamen. Der Kanton realisierte in der Folge Sofortmassnahmen in Form von Steinschlagnetzen und eines Energievorhangs, der grössere Blöcke abremsen soll.
Gleichzeitig kündigten die Behörden im Herbst 2015 ein Variantenstudium für eine dauerhafte Lösung des Problems an, wie 1815.ch seinerzeit berichtete. Denn mit Grossereignissen wie im April 2015 sei auch in Zukunft in Anbetracht mächtiger Risse an der Abrissstelle zu rechnen. Deshalb gab man ein Variantenstudium in Auftrag.
«Es braucht eine Tunnellösung»
«Nach Auswertung der Varianten ist kürzlich Grundsatzentscheid gefallen, dass es für den betroffenen Streckenabschnitt eine Tunnellösung braucht», erklärt Jgnaz Burgener, Chef der Oberwalliser Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau, auf Anfrage. «In einem nächsten Schritt erfolgen in Kürze Sondierbohrungen, um den Felsverlauf im Projekt, insbesondere an den Standorten der vorgesehenen Tunnelportale, festzustellen. Der Tunnel wird etwa 600 Meter lang werden, dessen Länge und Verlauf können aber die Auswertungen der Sondierbohrungen beeinflussen.»
Sobald die Erkenntnisse der Geologie des Berginnern vorliegen, wird das Ingenieurmandat für den Bau des Tunnels vergeben. Das Pflichtenheft dazu ist im Moment in Bearbeitung beim Kanton. «Im Verlauf des Herbsts 2016 wird das Projekt ausgeschrieben.»
Finanzielle Unterstützung des Bundes
Burgener rechnet mit Kosten von 40 Millionen Franken für den Tunnel. Weil es sich bei der Saastalstrasse um eine schweizerische Hauptstrasse handelt, kann mit finanzieller Unterstützung des Bundes gerechnet werden. «Der Kanton erhält vom Bund ein Globalbudget für den Unterhalt dieser Strassen. Etwa 90 Prozent der Kosten würden somit auf den Bund fallen, die restlichen zehn Prozent gingen zu Lasten des Kantons und der interessierten Gemeinden», zeichnet Burgener die Finanzierung des Projekts vor.
Wenn das Projekt schlank durch alle Instanzen geht, dazu gehört auch eine Kreditgenehmigung durch den Walliser Grossen Rat, könnten die Tunnelbohrmaschinen im besten Falle Anfang 2018 auffahren. Für den Verkehr freigegeben könnte der Tunnel so Anfang der 2020er-Jahre...
zen
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