Alpsömmerung | Aus Angst vor erneutem Diebstahl

Satellitensender für Saaser Mutten

Saaser Mutten sind im Begriff zu verschwinden, sofern sich zukünftig nicht mehr Züchter mit dieser Schafrasse anfreunden.
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Saaser Mutten sind im Begriff zu verschwinden, sofern sich zukünftig nicht mehr Züchter mit dieser Schafrasse anfreunden.
Foto: ProSpecieRara

Quelle: 1815.ch 25.06.15 2
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Die Züchter von Saaser Mutten sömmern ihre Tiere in diesem Jahr nicht mehr an der Grenze zu Italien, wo ihnen im vergangenen Jahr 103 Tiere gestohlen wurden. Überdies liefern Satellitensender täglich Daten zu ihrem exakten Standort.

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Die Besitzer der vom Aussterben bedrohten Schafrasse im Saastal wollen in diesem Jahr eine ähnliche Überraschung wie im letzten Jahr, als beim Alpabtrieb über 100 Tiere fehlten, nicht wieder erleben. «Erstmals seit vielen Jahren werden die Tiere aus Furcht vor einem erneuten Diebstahl nicht mehr im Ofental im Grenzgebiet zu Italien gesömmert», sagt Herbert Zurbriggen (76) auf Anfrage. Dem Schäfer sind im vergangenen Jahr 13 seiner Saaser Mutten, darunter wertvolle Zuchttiere, abhanden gekommen.

Verteilt auf drei Alpen

Die rund 350 Tiere, die Züchtern in Saas Almagell, Saas Grund und Saas Balen gehören, werden neu in drei Gruppen auf die Stafel- und Almagelleralp sowie ins Furggtal hochgetrieben, wo sie auch vom Tal aus leicht überwacht werden können. «Wir wollen den italienischen Dieben eine Pause geben», scherzt Zurbriggen. Der Auftrieb erfolgt nach dem Schäferfest am 12. Juli in Saas Grund, wo die Tiere gebadet werden, um parasitenlos in den Alpsommer zu starten.

Damit die einzelnen Züchter ihre Tiere, die unbehirtet gesömmert werden, besser ausfindig machen können, werden ältere Leittiere besendert. «Die Sender übermitteln zweimal am Tag via Satellit ein Signal. Jeder Züchter erhält ein Login zu einer Webseite, wo der Standort als Punkt auf einer Karte angezeigt wird», erklärt Philippe Amman von ProSpecieRara, welche die teuren Sender zur Verfügung stellt. «So finden die Schäfer ihre Tiere im Sömmerungsgebiet bei ihren Kontrollgängen leichter.»

Enttäuscht von italienischen Behörden

Die Besitzer der gestohlenen Tiere haben die Hoffnung auf eine Aufklärung des Diebstahls und einen allfälligen Schadenersatz inzwischen aufgegeben. «Obwohl der Dieb in Italien ein Geständnis machte, ist in der Sache seither so gut wie nichts mehr gegangen», ist Zurbriggen enttäuscht von den italienischen Behörden. «Lediglich sechs Tiere konnten in Italien nach dem Geständnis des Diebes ausfindig gemacht werden. Sie waren aber in so schlechtem Zustand, sodass zwei von ihnen nach der Rückführung in die Schweiz gestorben sind», so Zurbriggen.

Der Diebstahl der Tiere im vergangenen Sommer war ein herber Rückschlag in den Bemühungen der Züchter mit Hilfe von ProSpecieRara die lokal angepasste Schafrasse mit auffällig langen Ohren vor dem Verschwinden zu retten. «Wir hoffen, dass sich wieder vermehrt neue Züchter im Saastal mit der Schafrasse anfreunden. Bisher konnte allerdings nur einer für den Erwerb und die Zucht der seltenen Tiere gewonnen werden. In der Deutschschweiz allerdings besteht eine Warteliste für Interessenten für den Erwerb von Zuchttieren aus dem Saastal», erklärt Philippe Ammann.

zen
25. Juni 2015, 19:00
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Kommentare

  • Rolf Wittwer - vor 10 Jahre ↑4↓3

    Als damals dieser dreiste (ganz gewiss arrangierte) Diebstahl geschah, fiel mir auf, dass dieser just in die Zeit des islamischen Ramadans gefallen ist.
    Bekanntlich findet dann zuweilen abends "la grande bouffe" (das grosse Fressen) statt, in dessen Mittelpunkt zumeist Schaffleisch, Reis und Tee stehen.
    Wird spannend werden, da vielleicht sogar irgendein Zusammenhang mit Lampedusa feststellbar sein könnte, da heutzutage erst recht viel Undenkbares eben doch Wirklichkeit wird.
    Bin nun wohl ein Schelm, wenn ich derart "Böses" denke.

    antworten

  • Manz Ralph - vor 10 Jahre ↑4↓1

    Ist doch unglaublich diese Italiener. Denen müsste man doch jetzt Beinen machen. Wo sind die Interventionen unseres Landwirtschafts Staatsrates beim zuständigen italienischen Kollegen? Das wäre eine konkrete Untersützung für die Saaser Schäfer und ihre seltenen Mutten.

    antworten

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