Alpinismus | Am 1. Juli geht die neue Hörnlihütte auf
«Run aufs Matterhorn geht los»
Seit dem 1. März lassen sich für die umgebaute Hörnlihütte am Fusse des Matterhorns wieder Übernachtungen buchen. «Diese trudeln bereits fleissig ein», sagt Hüttenwart Kurt Lauber.
Nie war es am Matterhorn so ruhig wie im vergangenen Sommer. Mit Blick auf das Jubiläum der Erstbesteigung des Matterhorns vor 150 Jahren haben sich die Burgergemeinde Zermatt zusammen mit der Stiftung «Hörnlihütte 2015» entschieden, die Hörnlihütte zu sanieren und das Berghaus Matterhorn mit einem Umbau den heutigen Anforderungen anzupassen.
Anstieg der Buchungen
Wegen des Umbaus konnten diese im Sommer 2014 von Alpinisten nicht als Ausgangspunkt zur Besteigung des «Hore» genutzt werden. «Das Base Camp wurde wegen des verregneten Sommers von den Bergsteigern als Alternative nur wenig für den Aufstieg genutzt. Im Nachhinein gesehen, war der Zeitpunkt für die Sanierung ideal gewählt», schmunzelt Kurt Lauber, Hüttenwart der Hörnlihütte. Er steigt in diesem Sommer bereits in die 21. Saison als Gastgeber der Hörnlihütte.
«Seit dem 1. März können für die Hütte Buchungen vorgenommen werden. Und davon machen Alpinisten aus aller Herren Länder bereits jetzt in zunehmenden Masse Gebrauch. Viele haben wohl Angst, dass die Hütte für eine Besteigung im Sommer bereits ausgebucht ist», erklärt Lauber.
«Gewisse Beruhigung am Berg»
Die neue Hütte weist im Gegensatz zu früher nur mehr 130 statt 170 Übernachtungsplätze auf. «Mit der Reduktion der Betten erhoffen wir uns eine gewisse Beruhigung am Matterhorn, auf das an Spitzentagen im Hochsommer bis zu 150 Personen hoch steigen. Somit kann der Andrang auf der Normalroute ein wenig reduziert werden. Und die Gäste können mit einem guten Bergerlebnis nach Hause reisen.» Gleichzeitig stellt die Gemeinde Zermatt wildes Campieren und Biwakieren oberhalb einer Höhe von 2880 Meter rund ums Matterhorn unter Bussandrohung von 5000 Franken unter Strafe.
Eröffnet wird die Hütte am 1. Juli. Dann also, wenn die Bedingungen für eine Besteigung des Matterhorns ideal sind. «Ab 4. Mai werden in der neuen Hütte die letzten Arbeiten im Innenbereich in Angriff genommen», sagt Lauber. «Noch fehlt das ganze Mobiliar im Hüttenbereich.» Ab Mitte Juni wird dann das Hörnlihütten-Team die letzten Vorbereitungen zum Saisonstart treffen.
Satte Preiserhöhung
In der neuen Hütte erwartet die Gäste mehr Komfort. «Die Berggänger können in 34 Zimmern von zwei bis acht Betten übernachten. Zudem stehen neu auch mehr sanitäre Einrichtungen zur Verfügung. Überdies gibt es in begrenztem Mass die Möglichkeit zu duschen. Küche, Esszimmer und Aufenthaltsraum sind vergrössert worden.» Laut Lauber kommt man so Bedürfnissen der Gäste entgegen, die in der Vergangenheit immer wieder geäussert wurden.
Neu wird auch das Hüttenteam aufgestockt. «Unser Team wird neu zehn Personen umfassen, zwei mehr als bisher», sagt Lauber. Für den verbesserten Komfort müssen die Gäste in Zukunft auch mehr Geld in die Hand nehmen. «Bei Investitionen von über acht Millionen muss die Hütte auch wirtschaftlich betrieben werden. Die Übernachtung mit Halbpension steigt neu von 80 auf 150 Franken.» Von dieser massiven Preiserhöhung wird sich eine zahlungskräftige Klientel aber kaum abhalten lassen, einmal auf dem berühmtesten Berg der Welt zu stehen.
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Kommentare
Michael - ↑5↓2
Kommerz Pur. Die Schweiz versteht es sich selbst immer mehr zu kommerzialisieren und nur noch "betuchten" Menschen gewisse Dinge zu erlauben. Eben so, wie ein Bergführer Vorrang gegenüber anderen (oft besseren) Bergsteigern hat, wenn er auf der Hütte starten will.
Da kommt mir Österreich einfach viel gelassener und auch "ehrlicher" vor und wird in Zukunft auch sicher öfters besucht werden, da ist man noch mehr "Mensch" als nur Geldbringer....
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Mami - ↑11↓4
Eine fast verdoppelte Preiserhöhung für die Übernachtung ist also happig!!
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