Wahlbetrug | Jetzt reagieren die Parteien
«Das Vertrauen in die Briger Gemeindebehörden ist erschüttert»
Nach dem Wahlbetrug im März geraten nun vor allem die Ungereimtheiten innerhalb der Briger Stadtbehörden in die Kritik. Der Fall zeige, so die CVP Ortspartei, «wie schlecht es um die Entscheidungswege im Schloss» steht. Die SP Oberwallis wirft die Rücktrittsfrage auf.
Die CVP Ortspartei zeigt sich in einer Medienmitteilung bestürzt «über die verantwortungslose Untätigkeit». «Das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in die Gemeindebehörden ist erschüttert.» Die Kritik der Ortspartei richtet sich in erster Linie an den Präsidenten Louis Ursprung sowie Stadtschreiber Eduard Brogli.
Wie der «Walliser Bote» publik machte, wusste Brogli bereits früh von zahlreichen Unregelmässigkeiten bei den Grossratswahlen, unterliess es aber, den Präsidenten zu informieren oder die Justizbehörden beizuziehen. So blieb es Parteien und Wählern verwehrt, innerhalb der kurzen Frist Beschwerde gegen das Wahlresultat einzureichen.
Rücktrittsfrage steht im Raum
Brogli und Ursrpung wird nun fehlende Informationspolitik sowie Führungsschwäche vorgeworfen – und dies nicht nur im im Nachgang des Wahlbetrugs. Dass so ein Fall passieren könne, zeige, «wie schlecht es um die Kommunikation und die Entscheidungswege im Schloss steht», schreibt die Ortspartei. Von der Gemeindeführung erwarte man nun, dass sie sich nicht weiter hinter Ausreden verstecke. Die Rolle der Stadtgemeinde müsse bis ins Detail aufgeklärt werden, «damit die geeigneten Konsequenzen gezogen werden können».
Mit Rücktrittsforderungen hält sich die CVP noch zurück. Die SP Oberwallis geht da ein Stück weiter und wirft in einer Mitteilung die Frage auf, ob Brogli und Ursprung tatsächlich noch tragbar seien.
dab
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