Gesundheit | Hilfe für Jugendliche, um besser mit Alltagsstress umgehen zu können
SMS-Coachingprogramm «ready4life» ausgezeichnet
Das Programm «ready4life» erhielt vergangenen Freitag einen Gesundheitskompetenzpreis. Die Jurymitglieder begründeten ihren Entscheid mit der Wirksamkeit des SMS-basierten Coachingprogramms, mit dem die Teilnehmer interaktiv und individuell an ihren Lebenskompetenzen arbeiten können.
«Lerlinge beantworten einige Fragen zu ihrer Lebenssituation und erhalten anschliessend individualisierte SMS-Nachrichten, die ihnen helfen, besser mit Alltagsstress umzugehen, ihre Meinung durchzusetzen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Tabak, Alkohol und anderen Suchtmitteln zu verbessern. Das ist das Konzept des Gesundheitsförderungsprojekts ready4life», so Walther Florian, Leiter Gesundheitsförderung Wallis in einer Pressemeldung.
Richtiges Alter
Der Ansatz hat überzeugt: Am Freitag erhielt «ready4life» einen Förderpreis von «Allianz Gesundheitskompetenz», mit dem jedes zweite Jahr drei innovative Projekte ausgezeichnet werden. Die Idee habe imponiert, weil sie bei Jugendlichen ansetzt, welche in diesem Alter gesundheitsrelevante Entscheidungen etwa bezüglich ihres Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsums treffen, begründet Jürgen M. Pelikan, emeritierter Professor für Soziologie der Universität Wien und Jurymitglied den Entscheid in der Mitteilung. Und weiter: «Da eine Evaluation die Wirksamkeit des Programms bestätigt hat, verdient es den zugesprochenen Preis.»
6300 Lehrlinge aus 15 Kantonen
Gesundheitsförderung Wallis bietet «ready4life» in Zusammenarbeit mit der Lungenliga für Walliser Jugendliche an. Dieses Jahr hätten bereits über 800 Lehrlinge am Projekt teilgenommen. Seit der Lancierung im Schuljahr 2016/17 hat die Lungenliga das Programm inhaltlich weiterentwickelt. Und auch die Teilnehmerzahlen seien gestiegen: Habe man im Schuljahr 2017/18 rund 2000 Teilnehmer gezählt, hätten sich im laufenden Schuljahr über 6300 Jugendliche aus 15 Kantonen angemeldet.
Der Erfolg sei auch «der guten Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule Oberwallis» zu verdanken, deren Verantwortliche «aktiv die Gesundheit ihrer Lehrlinge fördern» wollen, sagt Walther. Überdies erwähnt er die Lonza: «Alle Jugendliche des ersten Lehrjahres wurden über das Projekt informiert und über 90 Prozent haben sich eingeschrieben. Wer es schafft das erste Lehrjahr rauchfrei zu beenden, dem wird ein zusätzlicher Ferientag geschenkt.» So mache Gesundheitsförderung Sinn und Spass, freut sich Walther.
Bis nach Österreich
Auch im Ausland finde «ready4life» Anerkennung, schreiben die Verantwortlichen weiter. Tanja Schartner vom Institut Suchtprävention (pro mente Oberösterreich) in Linz gefällt besonders, dass der Ansatz ein «ganzheitlicher» sei, der sich nicht bloss an Raucher richte, «sondern allgemein die Lebenskompetenzen von Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt» und damit die Widerstandsfähigkeit gegenüber allen Suchtmitteln stärke. Man sehe den Gewinn von «ready4life» zudem in der Kombination aus dem persönlichen Kontakt im Workshop und der anschliessenden viermonatigen «Weiterbetreuung» durch den SMS-Coach, bei dem sich die Jugendlichen mit ihren Stressbewältigungsstrategien und dem Umgang mit ihren Gefühlen beschäftigen. Noch im Februar sollen die ersten von insgesamt 120 geplanten Workshops in den Berufsschulen Oberösterreichs starten, bei denen das Projekt vorgestellt wird.
pd/tma
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