Gesundheit | Ocom Event zum Thema «Psychische Gesundheit»
Psychische Erkrankungen im Fokus
Psychische Probleme können jeden treffen. Jeder Zweite in der Schweiz leidet im Laufe seines Lebens einmal an einer psychischen Erkrankung. Trotzdem erhält das Thema immer noch zu wenig Aufmerksamkeit.
Ocom wollte dies mit ihrem gestrigen Event in der Briger Simplonhalle ändern. Zusammen mit der Stiftung Emera und dem Psychiatrischen Zentrum Oberwallis (PZO) sowie zwei Gastreferenten wurde die Thematik den 1000 Besuchern nähergebracht.
«Wir fördern die soziale Integration von Personen mit Behinderungen und haben uns zum Ziel gesetzt, ihre Lebensqualität zu verbessern», sagten Jean-Pierre Bringhen, Präsident der Stiftung Emera, und Dario Andenmatten, Direktor Stationärer Bereich Oberwallis bei der Stiftung Emera. Die Sozialberatung für Menschen mit Behinderung (SMB) bietet den betroffenen Personen Beratung und Unterstützung an. Die beiden anderen Bereiche Wohnen und Sozioprofessionell richten sich an Menschen mit psychischen Behinderungen.
Zur Psychiatrie existieren viele Vorurteile. Die meisten betreffen die Umstände der Behandlung, aber auch die Verschrobenheit ihrer Vertreter. Eine Verbindung zur Technik vermutet man meist nicht. Zu Recht oder Unrecht? Behandeln uns morgen Maschinen? Diesen Fragen ging Dr. Felix Walter, Klinikleiter des Psychiatrischen Zentrums Oberwallis, in seinem Vortrag nach.
Prof. Thomas Berger, Leiter Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Bern, referierte derweil über Therapie übers Internet und gab einen Überblick über Vor- und Nachteile, Besonderheiten und ausgewählte Forschungsresultate zu Online-Interventionen für Menschen mit psychischen Problemen. Selbsthilfe-Apps wurden dabei ebenso thematisiert wie die Frage, ob übers Internet eine Beziehung aufgebaut werden kann.
Diego Kuonen, Professor für Data Science an der Universität Genf, referierte schliesslich über Big Data und künstliche Intelligenz. Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Begriffe wie Big Data, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz sind längst nicht mehr blosse Konzepte. Sie verändern bereits unser Leben auf ganz neue, spannende Weisen. Kuonen ging es in seiner Präsentation darum, diese Konzepte und Begriffe im Rahmen der Psychiatrie zu entmystifizieren und die erforderlichen Erfolgsfaktoren zu erläutern, damit sie zu Freunden der Psychiatrie werden könnten.
Mehr zum Thema im WB vom 5. Oktober 2018
mk
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