Provins | Die Lage beim grössten Weinproduzenten bleibt angespannt
Provins-Winzer lehnen Statutenänderung ab
Die Lage bei Provins bleibt angespannt. Ein möglicher Befreiungsschlag blieb an der GV vom Donnerstagabend aus. Eine entsprechende Statutenänderung ist am Zweidrittel-Mehr gescheitert.
Denn, um sich etwas Luft zu verschaffen, wollte die Provins-Spitze die Statuten ändern und die Abnahmegarantie gegenüber ihren Winzern aufheben. Seit Gründung der Winzer-Genossenschaft ist Provins verpflichtet, ihren Genossenschaftern das ganze Traubengut abzukaufen, die Winzer ihrerseits dürfen die Ernte nur an Provins verkaufen. Weil die Nachfrage aber deutlich unter dem Angebot liegt, droht Provins derzeit auf ihren vollen Weintanks sitzen zu bleiben. Auch in diesem Jahr generiert das Unternehmen zudem einen vergleichsweise tiefen Umsatz (47.6 Mio. Franken) und schreibt weiterhin einen Verlust (-1.48 Mio. Franken).
Um sich aus dieser vertrackten Lage zu befreien, hofften die Verwantwortlichen deshalb auf die Aufhebung der Abnahmegarantie, damit man sich künftig freier auf dem umkämpften Markt bewegen kann. Das hierfür nötige Zweidrittel-Mehr kam an der Generalversammlung vom Donnerstagabend aber nicht zustande. Gemäss «Nouvelliste» sagten nur 396 Genossenschafter Ja, 248 waren dagegen, bei ganzen 46 Enthaltungen. Die mit Spannung erwartete Versammlung fand unter Ausschluss der Medien statt.
Provins-Direktor Raphaël Garcia bedauert den Entscheid der Genossenschafter. Man müsse nun andere Massnahmen ergreifen, dass die Lagerbestände nicht noch weiter anwachsen, liess er in einer Medienmitteilung verlauten. Ansonsten sei die Zukunft der Genossenschaft in Gefahr. Zudem sei es Provins weiterhin nicht möglich, ihren Winzern die Tranchen für die Ernten von 2018 und 2019 auszubezahlen. Die Lage beim grössten Weinproduzenten der Schweiz bleibt angespannt.
dab
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