Tourismus | Die Walliser Bergbahnen zogen an ihrer Generalversammlung Bilanz
Professioneller arbeiten
Im Geschäftsjahr 2018/2019 können die Walliser Bergbahnen (WBB) als Verband, aber auch die angeschlossenen Unternehmen einige Erfolge vorweisen. Nach Jahren der wirtschaftlichen Stagnation vermelden sie positive Resultate. Nicht nur gegenüber dem Vorjahr, sie sind auch besser als der Fünf-Jahres-Schnitt.
Es wäre jedoch vermessen, den Erfolg der Umsatzsteigerung ausschliesslich irgendwelchen Aktionen und Initiativen von einzelnen Bergbahnen zuzuordnen. Der Winter 2018/2019, der ideale Wetterbedingungen bot, hat den Bergbahnen in die Hände gespielt und Geld in deren Kassen gespühlt. Berno Stoffel, Präsident der WBB, mildert ab: «Es scheint mir wichtig zu betonen, dass der Winter nicht als Referenz für die nächsten Jahre gelten kann. Sind die klimatischen Verhältnisse im Winter nicht mehr so optimal, wissen wir auch, dass die Entwicklung sofort wieder negativ sein kann. Zumal sich andere Faktoren wie der EURO-Franken-Währungskurs nicht nachhaltig verbessert haben».
Lobbyarbeit wurde belohnt
«Dass mit der Umsatzsteigerung die EBITDA’s und die Cash-Flows überproportional steigen, ist das Resultat der wirtschaftlichen Effizienz, die sich in den vergangenen Jahren bei den meisten Unternehmen stark verbessert hat. Die wirtschaftliche Situation der letzten Jahre zwang alle Unternehmen, Massnahmen zur Kostensenkung zu treffen, die Prozesse zu optimieren und nach neuen Synergien zu suchen», wird Stoffel in einer Mitteilung der WBB zitiert.
Wirtschaftlich gesunde Unternehmen können ab dem Jahr 2020 bei Investitionen auch die Finanzierungsmöglichkeiten über den neu geschaffenen Bergbahnfond in Anspruch nehmen. Die über siebenjährigen politischen Anstrengungen der WBB zur Schaffung von besseren Bedingungen bei der Finanzierung der Bergbahninfrastruktur seien belohnt worden. Neben den Geldern aus dem NRPFonds (Neue Regionalpolitik) und aus dem Tourismusfonds steht den Bergbahnen jetzt neu ein eigener Bergbahnfonds in der Höhe von 400 Millionen Franken zur Verfügung. Diese neue Ausgangslage, so heisst es im Communiqué der WBB weiter, werde in den nächsten zehn Jahren einen grossen Investitionsschub auslösen, der die Position der Walliser Bergbahnen national wie international stärken werde. Die finanziellen Grundlagen seitens der öffentlichen Hand seien vorhanden, jetzt seien die Unternehmen gefordert, die notwendigen strategischen Weichen zu stellen und die Grundlagen zu erarbeiten, um die touristische Infrastruktur am Berg zu erneuern.
Neue strategische Ausrichtung
Die Herausforderungen und Ansprüche, welche an die Bergbahnen herangetragen werden, sind komplexer und vielfältiger als noch vor einigen Jahren. Nun sei proaktives fortschrittliches Denken und Handeln gefragt. Anlässlich der GV hat der Präsident die neue Kommunikationsstrategie des Verbandes präsentiert, welche zehn Ziele verfolgt, um die Bergbahnen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren sowie die Bahnen als zentrales Element der touristischen Wertschöpfungskette erkennen zu lassen.
Um diese Aufgaben umzusetzen, ist an der GV einer Restrukturierung der Verbandsorganisation zugestimmt worden, in der das Sekretariat ausgebaut und professionalisiert wird. Die operative Leitung des Verbandes als Generalsekretärin wird neu von Marcelline Kuonen im Rahmen eines Teilzeitmandats übernommen. Kuonen ist für die Umsetzung der neuen strategischen Ziele zuständig
pd / pan
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