Staatsratswahlen | Missklänge innerhalb der Walliser FDP
Pottier liebäugelt mit «Rechtsbürgerlichen Bündnis»
Er könne sich für den zweiten Wahlgang eine Allianz mit dem «Rechtsbürgerlichen Bündnis» vorstellen, sagt FDP-Kandidat Claude Pottier, der damit seine Partei in Verlegenheit bringt.
Der hat gesessen: Claude Pottier, der für die FDP in den Staatsrat will, denkt beim Unterwalliser Lokalradio «Rhone FM» laut über eine mögliche Allianz mit der SVP, respektive dem «Rechtsbürgerlichen Bündnis» um Oskar Freysinger, nach. Es gelte zwar, den ersten Wahlgang abzuwarten. Für seine Partei sei es aber dann nur möglich, über einen allfälligen Zusammenschluss den Regierungssitz zurückzuerobern. Die Regierung müsse auch in der kommenden Legislatur mitte-rechts bleiben, argumentiert Pottier seinen Flirt mit der SVP. Bei den Wahlen vor vier Jahren musste die FDP ihren Sitz an die SVP abgeben. Dies, nachdem sie jahrzehntelang in der Regierung vertreten war.
Pottiers Aussagen sorgen innerhalb der FDP für grosse Verwirrung. Noch Ende letzten Jahres lehnte sie den Vorschlag der SVP kategorisch ab, die rechtsbürgerlichen Kräfte zu bündeln und für die Wahlen gemeinsame Sache zu machen. Seit seiner Amtsübernahme war es immer ein Anliegen des Parteipräsidenten René Constantin, sich im rechten Polit-Spektrum klar von der SVP abzugrenzen. Die Rede war stets von einer «vernünftigen Rechten», die der Volkspartei Paroli bieten soll.
Constantin war es denn auch, der versuchte, die eigenen Reihen zu schliessen. Auf dem gleichen Sender spricht er von einer Ungeschicktheit Pottiers, ein «politischer Fehler» der wohl auf dessen «fehlende politische Erfahrung» zurückzuführen sei. Nicht gerade die beste Werbung für den «Spitzenkandidaten» der Partei. Der zweite Kandidat auf der FDP-Liste, Frédéric Favre, distanzierte sich via Kurznachrichtendienst Twitter ebenfalls von den Aussagen seines Mitstreiters.
Pottiers Vorpreschen stellt dessen Glaubwürdigkeit auch aus Oberwalliser Sicht infrage. Falls es zur besagten Allianz kommen sollte, so Pottier, könne es auch sein, dass Roberto Schmidt und damit der Oberwalliser C-Sitz daran glauben müsse. Noch vor wenigen Tagen sprach sich Pottier bei Kanal9 für zwei Oberwalliser Sitze aus.
dab
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Kommentare
Dr. Tifig Sepp - ↑13↓7
Man kann es drehen und wenden wie man will, es wird bei diesen Staatsratswahlen grosse Veränderungen und Überraschungen geben. Meine Prognosen:
1. Das Oberwallis wird nur noch einen Staatsrat stellen, mit grösster Wahrscheinlichkeit wird dies Roberto Schmidt sein.
2. Die C-Parteien werden nur vermutlich nur noch 2 Mandatsträger haben.
3. Ich traue der FDP den Rückgewinn ihres Sitzes zu.
4. Die SP könnte leer ausgehen. Wenn sie es trotzdem schafft, macht Rossini das Rennen.
5. Darbellay oder Voide wird nicht gewählt.
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G. Bregy - ↑10↓1
So wie es Dr. Tifig darstellt, kann alles stimmen oder auch falsch sein. Alles sehr vage, aber in einem Punkt hat er Recht, es wird Veränderungen geben.