Prävention | Blaufahrer verursachen 27 Prozent aller Verkehrsunfälle
Polizei klärt auf
Bei 26.9 Prozent aller Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr (274 Fälle) war Alkohol im Spiel. Grund genug für die Walliser Kantonspolizei, vor den Festtagen wieder einmal daran zu erinnern, wie Alkohol, Drogen und Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Wer ein Fahrzeug führt, muss – so verlangt es das Schweizerische Strassenverkehrsgesetz – zum Zeitpunkt der Fahrt über die dafür nötige körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verfügen. Substanzen wie Alkohol, Drogen oder Medikamente wirken auf das Zentralnervensystem und beeinträchtigen so die Reaktionsfähigkeit. Ebenso führen endogene Faktoren wie Müdigkeit und Ablenkung zu eingeschränkter Fahrfähigkeit. Diese ist zu einem beachtlichen Anteil Mitursache von Verkehrsunfällen.
Konkrete Zahlen nannte die Walliser Kantonspolizei am Freitag vor dem Spital von Sitten, wo nach einer Medieninformation ein weiteres Präventionsvideo zum Thema gedreht wurde. Demnach sind Blaufahrer nach wie vor das Hauptproblem. Im vergangenen Jahr waren die Fahrzeuglenker bei 274 Verkehrsunfällen alkoholisiert. Mit anderen Worten: Blaufahrer verursachten 26.9 Prozent aller Verkehrsunfälle. Wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss zog die Polizei im vergangenen Jahr mehr als 1100 Führerausweise ein.
Weitere 270 Führerausweise wurden 2017 entzogen, weil die Lenker unter Drogeneinfluss standen. Die Einnahme von Drogen war ausserdem die Ursache von 7 Verkehrsunfällen (0.7 Prozent). Wegen Drogenkonsums hat die Polizei im laufenden Jahr bereits wieder mehr als 250 Permis konfisziert.
Müdigkeit am Steuer hatte 2017 64 Ausweisentzüge zur Folge. Seit Anfang 2018 zog die Polizei aus demselben Grund etwa 30 Führerscheine ein.
Durch die Einnahme von Medikamenten sind im vergangenen Jahr drei Verkehrsunfälle (0.3 Prozent) verursacht worden. Fahren unter Medikamenteneinfluss hatte 2017 11 Permisentzüge zur Folge. Weiter fünf Führerausweise wegen Medikamenten «kassierte» die Polizei seit Anfang 2018.
Die Polizei betont, dass die aktuellen Zahlen nicht in besonderen Perioden wie an Fest- und Feiertagen oder bei Veranstaltungen erhoben wurden. Allgemein sei aber in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag mehr alkoholisierte Lenker und solche unter Drogeneinfluss unterwegs seien. Wie Polizeisprecher Stève Léger dazu anmerkte, wurden kürzlich an nur einem Wochenende gleich sechs Verkehrsteilnehmer ihre Führerausweise los, weil die jeweiligen Drogentests positiv ausgefallen waren.
fm
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