Fussball | FIFA-Präsident bleibt in den Schlagzeilen
Plante Infantino grossen Rechte-Verkauf?
Wie deutsche Medien berichten, soll die von ihm anvisierte 25-Milliarden-Offerte für die Einführung einer neuen Klub-WM und einer globalen Nations League auch den Verkauf von zahlreichen Rechten beinhalten.
Laut der "Süddeutschen Zeitung" und dem WDR beinhaltet die Offerte des Finanzkonsortiums Digital- und Archiv-Rechte, Filme und Videos, Satelliten- und Netzübertragungen, Merchandising und Spielrechte, jede Produktion in High Definition und 3-D-Format, Computerspiele, alles "Virtuelle und jedes andere Format, das noch weltweit entwickelt wird". Die FIFA teilte mit, dass es sich um ein veraltetes Dokument handle, eines von Hunderten beim Weltverband im Umlauf befindlichen Schriftstücken.
Infantino wollte im Frühjahr den Deal mit den Geldgebern, dessen Namen der Schweizer bei seinem Vorstoss im März 2018 nicht nennen wollte, im FIFA-Council durchdrücken. Aufgrund grosser Skepsis der europäischen Funktionäre wurde ein Entscheid zunächst vertagt und beim Council-Meeting im Oktober in Kigali eine Task Force gegründet.
Diese Task Force hat inzwischen ihre Arbeit aufgenommen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur diskutierte das Gremium mit Vertretern der FIFA und der sechs Konföderationen bei einer Telefonkonferenz erstmals über die Machbarkeit der neuen Wettbewerbe. Bis zum nächsten Treffen im März in Miami soll das Gremium die Möglichkeiten der Turnierformate prüfen. Es beschränkt sich bei der Bewertung aber auf sportliche Aspekte. Die monetären Belange werden nicht diskutiert.
Bei dem ominösen neuen Partner soll es sich um britische Investmentberater mit engen Kontakten nach Saudi-Arabien handeln. Ein Land, das im Zuge der Ermordung des regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul derzeit weltweit in der Kritik steht.
Vor kurzem hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Football-Leaks-Dokumente über die Einflussnahme Infantinos auf den FIFA-Ethikcode berichtet. Zudem soll er als UEFA-Generalsekretär Absprachen mit Paris Saint-Germain und Manchester City im Zuge der Ermittlungen wegen Verstössen gegen das Financial Fair Play getroffen haben. "Es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste", sagte Infantino jüngst zu den Vorwürfen.
Der Walliser steht unter Druck. 2016 hatte er als Nachfolger von Joseph Blatter angekündigt, die FIFA moralisch zu erneuern. Der 48-Jährige ist bis 2019 als FIFA-Präsident gewählt.
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