UNESCO | Pflanzaktion zur Förderung des Leinkraut-Scheckenfalters
200 Setzlinge in Ausserberg gepflanzt
Eine weltweit nur im Oberwallis vorkommende Unterart des Leinkraut-Scheckenfalters braucht Unterstützung: Ohne gezielte Fördermassnahmen ist der Falter unweigerlich vom Aussterben bedroht. Diese Woche wurde entlang der Flurstrasse nach Leiggern oberhalb Ausserberg an ausgewählten Stellen über 200 Leinkrautsetzlinge ausgebracht.
An sonnigen, nicht zu windigen Tagen stehen die Chancen zurzeit gut, den prächtigen Leinkraut-Scheckenfalter im Gebiet Ausserberg-Hohtenn an der Lötschberg-Südrampe anzutreffen. Er lässt sich durch die typische orangebraune Grundfärbung mit schwarzem Gittermuster erkennen.
Der Falter gehört zur Familie der Schmetterlinge und ist auf ein trocken-warmes Klima angewiesen. In der Schweiz sind elf Scheckenfalterarten bekannt, die alle ein sehr ähnliches Aussehen aufweisen. Die Raupe des Leinkraut-Scheckenfalters ist eng an die Futterpflanze, das Italienische Leinkraut, gebunden. Eine eigene Unterart des Falters kommt weltweit nur im Wallis vor. Darum trägt nicht nur der Kanton, sondern auch das UNESCO-Welterbe eine internationale Verantwortung für den Fortbestand dieses äusserst seltenen und geschützten Schmetterlings.
Der ursprüngliche Lebensraum der Art ist die Felsensteppe, aber auch in Rebbergen kann die Futterpflanze vorkommen. Die zunehmende Verbuschung von abgelegenen Standorten verdrängen das Leinkraut und stellen eine grosse Bedrohung für den Fortbestand des gleichnamigen Falters dar.
2013 hat das UNESCO-Managementzentrum mit Fachexperten den Falter als hochprioritäre und schützenswerte Art eingestuft. Zusammen mit dem Umweltbüro buweg wurde ein Artenförderungsprojekt lanciert: Bei der Felderhebung 2014 konnte dabei vor allem entlang der Flurstrasse Richtung Leiggern und im Gebiet Rinderweid Falter-Populationen festgestellt und verschiedene Massnahmen zur Erhaltung und Aufwertung des Falters abgeleitet werden.
2015 wurden mit einem Freiwilligeneinsatz ehemalige Ackerflächen im Gebiet Rinderweid entbuscht und aufgebrochen. Diese Woche erfolgte nun mit dem Pflanzen von über 200 Leinkraut-Setzlingen entlang der Flurstrasse Richtung Leiggern der nächste Schritt. Da die Flurstrasse Leiggern südexponiert und ohne geschlossene Vegetation ist, eignet sich dieses Gebiet hervorragend für die Futterpflanze. Der Unterhalt der Pflanze ist problemlos: sie braucht keine Pflege, wodurch allfällige Arbeiten und Kosten entfallen.
pd/map
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