Tourbillon | Bei Sitten-Heimspiel zwei Kinder auf der «Gradin Nord» verletzt
Petarden-Werfer droht ein halbes Jahr Knast
Am Freitag musste sich ein 27-jähriger Unterwalliser vor dem Sittener Bezirksgericht verantworten. Er hatte im März 2017 mit einem Petarden-Wurf während eines Heimspiels des FC Sitten zwei Kinder verletzt. Die Anklage fordert ein Jahr Gefängnis. Sechs Monate davon unbedingt.
Seit jeher verfolge er die Heimspiele des FC Sitten auf der Nordtribüne, der «Gradin Nord». Aber etwas Vergleichbares habe er noch nie gehört, sagt der Vater eines der verletzten Kinder gegenüber dem «Nouvelliste».
«Während einer Woche war mein Sohn auf einem Ohr halb taub. Aber es hätte noch schlimmer ausgehen können.» Die Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren standen zuunterst der Tribüne, als in ihrer unmittelbarer Nähe und inmitten von zahlreichen Zuschauern ein Knallkörper detonierte. Die beiden mussten notfalls ins Spital gebracht werden. Der Vorfall ereignete sich während eines Heimspiels des FC Sitten gegen den FC St. Gallen im März 2017.
Der Petarden-Werfer zeigte sich am Freitag vor dem Richter reumütig. Er habe nicht erwartet, dass die Petarde eine so gewaltige Wirkung entfache. «Ich bedauere aufrichtig meine dumme Tat. Es tut mir Leid.» Der 27-jährige Unterwalliser ist derweil kein unbeschriebenes Blatt. 2013 wurde er zu einer bedingten Gefängnisstrafe verurteilt, unter anderem weil er ein Auto in Brand steckte. Zudem hat er bereits gegen das zehnjährige Stadionverbot, das ihm der Walliser Klub nach dem Petarden-Wurf aufgebrummt hatte, schon wieder verstossen. Nicht ein halbes Jahr nach seiner Tat kaufte er sich ein Ticket, um einem Heimspiel des FC Sitten gegen den FC Basel beizuwohnen.
Für die Anklage Gründe genug, um es dieses Mal nicht bloss mit einer Geldstrafe zu belassen. Wie der «Nouvelliste» weiter schreibt, fordert Staatsanwalt Olivier Elsig ein Jahr Gefängnis für den vermeidlichen Fan, sechs Monate davon unbedingt. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet.
dab
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