Wetter | Zahlreiche Verkehrsbehinderungen
Orkantief "Sabine" fegt durch die Schweiz
Das Orkantief "Sabine" ist am Montagmorgen über die Schweiz gezogen. Zahlreiche Schulen gaben ihren Schutzbefohlenen sturmfrei. Der Verkehr war stark beeinträchtigt. Ein Mann wurde verletzt, als er von einem Tor getroffen wurde, das vom Wind zugeweht wurde.
Der Mann lud am Montagmorgen im luzernischen Rickenbach einen Lagercontainer aus, als er vom zuschlagenden Tor überrascht wurde. Der Rettungsdienst brachte ihn ins Spital, wie die Luzerner Polizei mitteilte.
Der Verkehr auf Strasse, Bahn und in der Luft war stark beeinträchtigt. Am Flughafen Zürich wurden 53 Starts und 49 Landungen abgesagt. Ausserdem gab es eine handvoll Durchstarts, wie eine Flughafensprecherin am Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Auch auf dem Euroairport Basel-Mülhausen wirbelte das Sturmtief "Sabine" den Flugbetrieb durcheinander. Es kam zu zahlreichen Ausfällen und teils massiven Verspätungen. Nach Auskunft einer Flughafensprecherin wurden bis um 10 Uhr 29 von insgesamt 180 Flügen annulliert. Acht weitere Flüge waren verspätet - teils bis zu drei Stunden.
Störungen im Strassen- und Bahnverkehr
Der Sturm wirkte sich auch auf den Bahnverkehr aus. In Wald ZH prallte am Morgen eine S-Bahn in einen umgestürzten Baum. Dabei wurde niemand verletzt, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei Zürich gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Auch in Moutier fuhr am frühen Morgen ein Zug in einen von Sturm gefällten Baum. Verletzt wurde niemand. Die Bahnlinie zwischen Moutier und Malleray-Bévilard bleibt voraussichtlich bis Dienstag gesperrt. Die Fahrleitung muss repariert werden.
Störungsmeldungen gab es aus allen Regionen der Schweiz. Probleme waren etwa auf Geleise gestürzte Bäume oder Fahrleitungsstörungen.
Strassen wegen umgestürzten Bäumen zu
Auch der Strassenverkehr war beeinträchtigt. Auf Hauptstrassen behinderten teilweise umgestürzte Bäume den Verkehr. Dies war etwa in in den Regionen Schaffhausen, Aargau, Solothurn, Jura, Bern und Zentralschweiz der Fall, wie Viasuisse in einer Mitteilung schreibt. Die Aufräumarbeiten dürften dort etwas länger dauern, wo Hauptstrassen durch Waldgebiete führen. Die Kantonspolizeien Solothurn und Bern meldeten, dass die Wälder wegen des Sturms nicht sicher seien.
In Zürich war der Verkehrsfluss auf der Flughafenautobahn eingeschränkt, weil dort seit 7 Uhr die Hardwaldstrasse zwischen der Autobahnausfahrt Bülach-Nord und dem Kreisel Glattfelden in beiden Richtungen gesperrt ist. Zudem war am Montagmorgen in der Region Zürichsee die Hauptstrasse über den Hirzel, zwischen Wädenswil und Hirzel, wegen Sturmschäden gesperrt. Auf der A3 wurde zudem die Einfahrt Horgen in Richtung Chur gesperrt.
Mit Behinderungen rechnen mussten auch Verkehrsteilnehmende in der Ostschweiz: Auf der A1 Richtung St. Gallen war die rechte Spur zwischen Rheineck und der Verzweigung Meggenhus durch umgestürzte Bäume blockiert.
Skigebiete geschlossen
Die stürmische Wetterlage fordert in der Zentralschweiz auch von den Schneesportlern Geduld oder Verständnis: Zahlreiche Skigebiete blieben wegen des starken Windes den ganzen Tag geschlossen.
Geschlossen waren etwa die Luzerner Skigebiete Sörenberg-Rothorn und die Luftseilbahn Brienzer Rothorn. Ebenfalls zu blieben alle Anlagen und Pisten in Engelberg OW von Trübsee bis Titlis, die Bahnanlagen in den Gebieten Klewenalp NW, Melchsee-Frutt OW sowie der Betrieb der Luftseilbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad-First. Auch auf dem Pilatus fuhren keine Bahnen.
Wegen der Gefahr auf dem Schulweg haben zahlreiche Schulen schulfrei gegeben. In einigen Gemeinden etwa im Kanton Baselland oder Zürich, wurde es den Eltern und Erziehungsberechtigten überlassen, ob der Schulweg sicher genug ist für ihre Kinder.
Heftige Orkanböen in der Nacht
Vielerorts wurden die höchsten Windgeschwindigkeiten dieses Winters erreicht, wie die Meteo Group mitteilte.
Auf dem Säntis und auf dem Chasseral fegte der Sturm um 5 Uhr mit 147 respektive 144 Kilometern pro Stunde über die Gipfel, wie SRF Meteo mitteilte. Auf dem Napf waren es 132 Kilometer pro Stunde.
Doch auch im Flachland wurden hohe Windgeschwindigkeiten gemessen. So erreichte der Sturm in Rünenberg BL 148 Kilometern pro Stunde, vorerst der höchste Wert, der in dieser Nacht gemessen wurde. In Schaffhausen blies der Sturm mit 112 Kilometern pro Stunde.
In den Alpentälern sorgte der starke Föhn für hohe Temperaturen. So war es in der Nacht in Sachseln OW 20 Grad warm. In Luzern waren es 17,6 Grad, während das Thermometer in Thun 17,1 Grad anzeigte.
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