Zwischenfall | Heizöl fliesst ungehindert in Kanalisation
Öl-Malheur in Visper Altstadt
Am Montagmorgen kam es in einer kleinen Seitengasse beim Visper Kaufplatz zu einem Zwischenfall, bei dem eine unbekannte Menge Heizöl ins öffentliche Kanalisationsnnetz gelangte und ein Teilstück des Durchgangs stark verschmutzte. Der Verursacher wird von der Visper Gemeindepolizei gesucht.
Wie ein Anwohner gegenüber dem «Walliser Boten» berichtet, habe sich das Heizöl am Montagmorgen gegen 9.30 Uhr in der Visper Altstadt auf einen befestigten Durchgang bei der Stapfengasse ergossen und sei über zwei Ablaufgitter in die Kanalisation gelangt.
Ursache noch ungeklärt
Es müsse sich, so vermutet der Augenzeuge weiter, um eine beträchtliche Menge Öl gehandelt haben. «Bestimmt um mehrere Hundert Liter.» Sodass der Ölschwall von dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Gulli nicht mehr aufgefangen werden konnte und die zähe Flüssigkeit über einen weiteren Ablauf ins Kanalnetz gelangte.
Warum das Heizöl am Montag ungehindert in die Kanalisation abfliessen konnte, sei Gegenstand von Ermittlungen, so Daniel Bürki, Kommandant der Gemeindepolizei Visp, auf Anfrage. Sowohl die Einsatzkräfte der Gemeindepolizei als auch jene der Stützpunktfeuerwehr Visp seien erst am späteren Nachmittag über das Ereignis informiert worden.
«Wir waren erst vor Ort, nachdem das Heizöl bereits abgeflossen, der Ölfilm schon getrocknet war», so Bürki. «Deshalb bleibt wohl auch unklar, wie viele Liter Öl tatsächlich ins Abwasser gelangten.» Nichtsdestotrotz wurde die verunreinigte Fläche mit einem Öl-Bindemittel bestreut, wie ein Augenschein vor Ort zeigt. «Derzeit geht die Polizei Hinweisen über den Verursacher nach», so Bürki abschliessend.
Automatische Reinigung
In der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Visp, wo die Abwasser der Gemeinde Visp sowie die Wasser von zahlreichen umliegenden Gemeinden gereinigt werden, hat man keine Kenntnis über den Vorfall in der Visper Innenstadt. ARA-Betriebsleiter Franz Stucky beschwichtigt: «Führt das der ARA zugeführte Abwasser Öl oder Sandpartikel mit, wird dieses in einem sogenannten Öl- und Sandfang von ebendiesen Stoffen befreit, bevor es im Betrieb weiter gereinigt wird.» Diese «Vorreinigung» durchlaufe das Abwasser automatisch, sodass im Betrieb eine mögliche Ölverunreinigung nicht registriert werde. «Wir haben nichts Ungewöhnliches festgestellt», erklärt Stucky.
Kein Kavaliersdelikt
Das Verunreinigen von Gewässern sind keine harmlosen Vorkommnisse und werden, wie ein Blick auf das Gewässerschutzgesetz zeigt, geahndet. Wer Schadstoffe in das Abwassersystem einleitet, etwa über Regengullis, ist unmittelbar verantwortlich für die Verschmutzung von Gewässern. Bei vorsätzlichem Vergehen kann dem Verursacher sogar eine Freiheitsstrafe drohen. Handelt eine Person fahrlässig, muss diese mit einer Busse rechnen.
pan
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