Unwetterdrama | Tempo der Sucharbeiten gedrosselt: Entscheid mit Angehörigen getroffen
Nur noch punktuelle Suche nach Opfern von Chamoson
Drei Wochen nach dem Unwetterdrama in Chamoson mit zwei Toten wird die Suche nach den Opfern nur noch punktuell und gezielt weitergeführt. Die Leichen eines sechsjährigen französischen Mädchens und eines 37-jährigen Genfers sind noch immer nicht gefunden worden.
Nach mehreren Wochen intensiver, permanenter und systematischer Suche habe die Gemeinde beschlossen, das Tempo der Sucharbeiten zu drosseln, teilte Chamoson am Dienstag mit. Der Entscheid sei einvernehmlich mit den Familien der Vermissten getroffen worden.
Der Mann und das Mädchen waren am 11. August in einem Auto von den Fluten weggespült worden, als der Fluss Losentse über seine Ufer getreten war. Die Mutter des Mädchens und deren Freundin mussten die Tragödie mitansehen. Sie kamen mit dem Leben davon.
Einzelne kleine Wrackteile ihres Fahrzeugs wurden gefunden, ebenso wie einige persönliche Gegenstände. Von der Hauptstruktur des Autos oder von den Leichen der Opfer fehle nach wie vor jegliche Spur, teilte die Gemeinde Chamoson weiter mit.
Möglicherweise in die Rhone gespült
Das Fahrzeug sei möglicherweise in die Rhone, zwei Kilometer flussabwärts, gespült worden. "Dank der Magnetometer der EPFL sind wir zur Überzeugung gelangt, dass sich das Fahrzeug nicht im Losentse-Delta befindet", wird Gemeindepräsident Claude Crittin im Communiqué zitiert.
Geplant ist, dass Taucher der Kantonspolizei Waadt bei der Rhone-Mündung in den Genfersee in Le Bouveret die Sucharbeiten fortsetzen. Auch Seepolizisten aus Genf werden daran beteiligt sein. Ausgestattet mit einem Sonar werden sie das Flussbett der Rhone durchforschen. Katastrophenhunde sollen ebenfalls zum Einsatz kommen.
Die Kosten für die Sucharbeiten werden auf 25'000 Franken pro Tag geschätzt. Auf Initiative der Zeitschrift "L'Illustré" wurde ein Verein zu Spendensammlung gegründet.
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