Gesellschaft | Traditioneller Neujahrsempfang der Walliser Regierung
"Ein prosperierendes und tolerantes Wallis"
Die Walliser Regierung hat heute Montag zum traditionellen Neujahrsempfang eingeladen. Staatsratspräsident Jacques Melly stellt das Jahr 2018 unter die Werte "Überzeugung, Mut, Respekt und Kreativität", mit denen die Regierung den Herausforderungen des neuen Jahres begegnen will. Bischof Jean-Marie Lovey wünscht sich von der Walliser Jugend mehr Engagement in den benachteiligten Ländern der Welt.
Am Neujahrsempfang der Walliser Regierung im Maison Supersaxon in Sitten waren Vertreter des Klerus, der kantonalen Behörden, des Bezirks Sitten sowie der Justiz eingeladen. Staatspräsident Jacques Melly wünschte im Namen der Regierung allen ein glückliches neues Jahr 2018. "Denn ist es nicht das Glück, nach dem wir alle streben? Freilich kommt das Glück in zahlreichen Facetten daher und jeder versteht unter Glück etwas anderes. Doch ich bin überzeugt, dass für uns alle das Glück auf den Pfeilern Vertrauen, Liebe, Respekt und Weisheit beruht". Diese Werte seien im Jahr 2017 weltweit leider allzu oft zu kurz gekommen. Bewaffnete Konflikte und Terroranschläge hätten ihre traurigen Blüten getrieben und dazu geführt, dass ganze Gesellschaftsteile, Glaubensrichtungen und Kulturen stigmatisiert worden sind. "Ich wünsche mir ein prosperierendes, gelassenes und tolerantes Wallis, das ist als Staatsrat meine Definition von Glück. Erlauben Sie mir, dass ich glaube, dass Sie diese Definition mit mir teilen. 2018 ist noch eine weisse Seite. Freuen wir uns alle, dass wir darauf Taten schreiben können, damit das Wallis weiterhin ein Hafen des Friedens und der Sicherheit bleiben kann, fähig, das Wohlbefinden aller sicherzustellen, die hier im Wallis leben."
Bischof Jean-Marie Lovey als oberster Walliser Hirte und Vertreter des Klerus betonte, dass Gott der Schöpfer von allem ist, das existiert. "Inspiriert von dieser Art zu denken, wende ich meine Wünsche an Jung und Alt, an das Leben und den Tod". Der Bischof richtete denn auch seine Gedanken an die Jugen und an die Alten. Er erinnerte daran, dass der Lebensstil der Schweiz weltweit eine Ausnahme bildet. In Westafrika etwa besteht 64% der Gesellschaft aus jungen Menschen, die weniger als 25 Jahre alt sind. "60 Prozent von ihnen haben keinen Zugang zu Bildung, Arbeit oder Gesundheitspflege. Manche von ihnen stösst dies auf den Weg in die Radikalisierung, viele andere wandern aus. Müssen wir unsere Gesellschaft nicht für diese grossen Probleme sensibilisieren? Das kleine Wallis kann die grossen Probleme der Welt nicht lösen, diese Diskussion ist mir bewusst, wir haben sie oft genug gehört. Ich wünsche mir deshalb, dass unser Kanton die Anstrengungen hier im Wallis rund um Jugend und Bildung aufrechterhält. Und vielleicht entdecken Walliser Jugendliche ihre Berufung, um ihre Bildung und Engagement in den Dienst der benachteiligten Bevölkerungen zu stellen". In einer Welt, die zum Dorf geworden sei, dürfe man nicht mehr länger mit Gleichgültigkeit glänzen. "Im Namen des Christentums, das die Geschichte unseres Landes genährt hat, drängt sich die Berücksichtigung der anderen geradezu auf", betonte der Bischof.
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