Sanierung | Bauprojekt am Matterhorn
Neue Trockenmauern für den Hörnliweg
Einheimische Fachleute sanieren während den Sommermonaten den Wanderweg von Schwarzsee zur Hörnlihütte. Vorgesehen gewesen wäre, dass Sherpas aus Nepal ihr Fachwissen im Trockenmauerbau eingebracht hätten. Nun springen hiesige Experten ein.
«Ich finde es schade, dass wir keine Sherpas aus Nepal zuziehen durften, um die Trockenmauern beim Hörnliweg zu sanieren», wird Gemeindepräsident Christoph Bürgin in der aktuellen Ausgabe des «Zermatt Inside» zitiert. Vorgesehen war, dass im Jubiläumssommer 2015 Wegteile zur Hörnlihütte mit Fachkräften aus Nepal instand gestellt worden wären.
Doch das Bundesamt für Migration und das Departement für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten haben sich gegen eine Arbeitsbewilligung für die nepalesischen Sherpas entschieden.
Weg wird nun saniert
Da keine Sherpas für die Arbeiten zugezogen werden können, wird der Weg nun von Walliser Fachleuten der Unternehmung «Schteimüürini» aus Susten sowie von Zermatter Gemeindearbeitern und der Baufirma Imboden saniert. Eine Instandstellung, bei der abgerutschte Wegteile und enge Passagen hergerichtet und ausgebaut werden, wurde unter anderem nötig, weil im Sommer 2015 rund 10'000 Tagesgäste über den Weg zur Hörnlihütte gelangten. Hinzu kamen 3000 Alpinisten und Bergführer, die das Matterhorn bestiegen.
Überdies werden Teile des Hörnliwegs jeden Winter durch Steinschlag, Blitze und extreme Temperaturschwankungen zerstört. Im Frühjahr müssten die beschädigten Trittgitter, die beim Hirli an einer Felswand montiert sind, jeweils ausgewechselt werden, sagt Ami Fux, Leiter Technische Dienste der Gemeinde Zermatt.
«Der Hörnliweg ist ein stark frequentierter hochalpiner Wanderweg. Er verläuft entlang dem stark zerklüfteten und verwitterten Hörnligrat. Er scheint sich, sicher auch durch das Auftauen des Permafrostes, überall zu bewegen. Ganze Wegpartien sind zusammen mit den talseitigen Trockenmauern weggerutscht», meint «Schteimüüri» Beat Locher zum Charakter des Hörnliwegs.
Kulturgut Trockenmauern
Die erfolgreiche, langfristige Realisation eines Bauprojektes im Hochgebirgspermafrost sei eine logistische und technische Herausforderung, erklärt Locher. Die Sanierung, der Wiederaufbau sowie der Neubau der Trockenmauern sei nur eine von mehreren, zur Verfügung stehenden technischen Massnahmen. «Erforderlich ist eine Zusammenarbeit verschiedener Bauexperten, die gemeinsam die beste und den jeweiligen Erfordernissen angepasste Lösung erarbeiten. Trockenmaurer, Baufachleute, Fels- und Steinschlagschutzexperten sowie Geologen müssen Hand in Hand arbeiten», führt Locher weiter aus. Daraus ergebe sich schliesslich die professionelle Anwendung von geeigneten Materialien wie Stahlträger, Holz, Stahl- und Ankerbeton, Steine – trocken und vermörtelt – kombiniert mit neuester Injektions- und Vernagelungstechnik.
noa
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Kommentare
Wolfi - ↑4↓0
Tja dann hat das DEZA wohl nachhaltig gewirkt.Jetzt können sogar Walliser Firmen im Wallis arbeiten!
Bald sind ja Wahlen,hoffe wir können dann den Verantwortlichen,die ja hier Steuern einkassieren wollen,aber Arbeit günstig ins Ausland vergeben wollen,etwas zurückgeben.
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argusauge - ↑11↓1
bravo Mattini! trotz dem nein für nepalische fachkräfte bleibt ihr in dieser sache autenthisch. das gibt hoffentlich auch für andere destinationen einen impuls. im saas wurde seinerzeit auf dem weg zur Almagelleralpe die beschädigte "bicki" einfach durch beton ersetzt :-(
( touristen sind ja so blöd; die merken eh nichts.) übrigens, würden die nepalis im massanzug und mit dem aktenköfferchen bei uns arbeiten wollen und dazu fette prämien kassieren; ich wette, die bewilligung wäre o.k. gewesen...
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