Jagd | Erfolgreiche Jagdprüfung im Oberwallis
Neue Grünröcke hat das Land
oberwallis | Die Ergebnisse der Jagdprüfung 2019 fielen für die Oberwalliser Jungjägerinnen und Jungjäger sehr gut aus. Mit einer Abschlussfeier wurde ihr Einsatz in den letzten zwei Jahren gewürdigt.
Nathalie Benelli
Am Samstag, 11. Mai 2019, fanden in Visp die schriftlichen und mündlichen Jagdprüfungen des Kantons Wallis statt. Sven Wirthner, Bereichsleiter Oberwallis der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, amtete als Prüfungsleiter. Er begrüsste 44 Kandidatinnen und Kandidaten zur Prüfung.
Wer im Wallis die Jagd ausüben will, muss zuerst eine zweijährige Jagdausbildung absolvieren und sich dabei ein breites Wissen aneignen. «Das Jagdpatent erhält nur, wer bereit ist, viel Zeit zu investieren und sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen», sagt Marc Truffer, Verantwortlicher Jungjägerausbildung Oberwallis. Jungjägerinnen und Jungjäger müssen mindestens 50 Hegestunden leisten, sie nehmen an Schiessinstruktionen teil und
absolvieren Schiessprüfungen in drei Disziplinen. Der Besuch eines Schweisshundekurses, eines Jagdgebrauchshundetags und Wildbeobachtungen stehen ebenfalls auf dem Programm. Im zweiten Ausbildungsjahr folgt dann der theoretische Teil. An neun obligatorischen Schultagen werden die Absolventen in Wild-
tierbiologie, Wildtierökologie, Wild-
tiermanagement, jagdlichem Handwerk, Wildbretverwertung, Wildtierkrankheiten, Waffen, Munition, Optik, Öffentlichkeitsarbeit und Jagdgesetzgebung unterrichtet. Wer sich all diesen Stoff einverleiben will, tut gut daran, sich eine Lernstrategie zuzulegen.
Gute Resultate
Die kantonale Jagdprüfung findet im Unter- und Oberwallis jeweils zum selben Zeitpunkt statt. Die zu lösenden Prüfungsaufgaben sind für beide Kantonsteile identisch. 100 Fragen umfassen die schriftlichen Prüfungen. Zudem müssen die Kandidatinnen und Kandidaten ihr Wissen mündlich vor einem Expertenteam unter Beweis stellen. Die Oberwalliser schnitten auch dieses Jahr wieder sehr gut ab. Von 44 Anwärtern bestanden nur drei nicht.
Hoher Frauenanteil
In den letzten Jahren stieg der Frauenanteil in der Jungjägerausbildung kontinuierlich. So zählte die Ausbildungsklasse 2018/19 nicht weniger als zehn Frauen. Damit nähert sich der Frauenanteil der 25-Prozent-Marke. «Der steigende Frauenanteil wirkt sich positiv aus. Die Frauen gehen die Ausbildung sehr zielstrebig und motiviert an. Das wirkt sich auch auf die Männer aus», sagt Ausbildungsleiter Marc Truffer.
Würdiger Rahmen
An der Feier zur Jagdpatent-Übergabe gratulierte Sven Wirthner den Jungjägerinnen und Jungjägern zur erbrachten Leistung und wünschte ihnen viele schöne Momente in der Natur, unvergessliche Jagderlebnisse und Waidmannsheil für die kommende Jagd. Marc Truffer ermahnte die neuen Grünröcke: «Das Wissen zur Jagd konnten wir Ihnen vermitteln, den Charakter müssen Sie selber mitbringen.» Daniel Kalbermatter, Präsident des Kantonalen Walliser Jägerverbands, machte einen Vergleich zum Autopermis: «Wie Sie wissen, erhält man die Routine beim Autofahren nach Erhalt des Führerausweises erst im Strassenverkehr. Genauso verhält es sich beim Jagdpatent. Jagen lernt man im Gelände, beim praktischen Waidwerk.» Der Anlass wurde musikalisch von der Jagdhornbläsergruppe «Pfynwald» würdig umrahmt. Bei einem ausgiebigen Apéro stiessen die frischgebackenen und stolzen Jägerinnen und Jäger mit Ausbildnern, Vertretern der Dienststelle, Wildhütern, Experten, Diana-Präsidenten, ihren Familien und Freunden auf die Erlangung der Jagdfähigkeit an.
Nathalie Benelli
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