Bauprojekt | Pensionskasse der Lonza will 20 Millionen Franken investieren
Neue Grossüberbauung im Garten-Quartier
Die Pensionskasse der Lonza macht vorwärts: Spätestens Ende 2016 sollen in Visp die Bagger auffahren. Die Umsetzung der neuen Wohnüberbauung im Quartier Bäret-Litterna nimmt Gestalt an.
Vergangene Woche wurden die Bewohner und die Anwohner des Quartiers über das weitere Vorgehen informiert. Spätestens bis im Herbst 2016 müssen die Mieter ihre Wohnungen verlassen. Vier Wohnhäuser aus der Mitte des letzten Jahrhunderts sowie das Dreifamilienhaus an der Terbinerstrasse 1, dessen Baupläne ins Jahr 1917 zurückreichen, sollen Ende 2016 weichen. Die Pensionskasse der Lonza will im Perimeter, der fast 6’500 Quadratmeter umfasst, gemäss aktuellem Planungsstand mehr als 20 Millionen Franken investieren. Die fünf bestehenden Gebäude mit insgesamt elf Wohnungen sowie die grosszügigen Grünflächen mit imposantem Baumbestand sollen durch sechs Wohnblöcke mit 68 Wohnungen und neue Gärten ersetzt werden.
Zentrumsnahes Areal verdichten
Die Investition erfolgt in Zusammenhang mit der Entscheidung des Stiftungsrats, die Immobilien in Visp aktiver zu bewirtschaften. «Der Auftrag der Pensionskasse lautet, das Kapital der Versicherten so anzulegen, dass wir eine vernünftige Rendite auf das investierte Kapital erreichen können», erklärt Stéphane Mischler, Präsident des Immobilienauschusses der Lonza-Pensionskasse und früherer Werksleiter, im Gespräch. Dabei stehe die Zielsetzung der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. «Der Stiftungsrat hat deshalb entschieden, nach dem Neubau Gebreite-Park beim La Poste auch das Gebiet zwischen der Überbauung Sunnu-Bina und der Kantonsstrasse neu zu bebauen und zu verdichten.»
Aufgrund der in die Jahre gekommenen Gebäudesubstanz der heutigen Objekte sowie der zentralen Lage in unmittelbarer Nähe zu den Verkehrskontenpunkten dränge sich eine neue Lösung auf. «Unser Ziel ist es nicht, eine maximale Ausnutzung des Areals zu erzielen, sondern die Qualität möglichst hoch zu halten, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren.» Mit der Sunnu-Bina-Siedlung, die Mitte der 90er-Jahre erbaut wurde, habe man im Nordosten des Areals bereits eine qualitativ hochstehende Bebauung. «Die neuen Gebäude sollen jedoch nicht bloss eine Weiterführung der Sunnu-Bina sein, sondern einen eigenen Charakter erhalten.»
Wohnraum für kleinere Haushalte
Im Rahmen eines Studienverfahrens auf Einladung und mit Wettbewerbscharakter wurden im Vorfeld vier regionale Architekturbüros beauftragt, Bauprojekte zu entwickeln. Das bereits Ende 2014 ausgewählte Siegerprojekt stammt aus der Feder der Albrecht Architekten in Brig. «Wir haben das Konzept inzwischen leicht angepasst, die Anzahl der Wohnungen reduziert und sind jetzt so weit, die Detailplanung in Angriff zu nehmen. Voraussichtlich Ende Frühling 2016 wird die Baueingabe erfolgen.» Mischler zeigt sich in diesem Zusammenhang zuversichtlich. «Das Studienverfahren wurde von Vertretern der kommunalen und kantonalen Behörden begleitet. Die Gemeindeverantwortlichen haben bestätigt, dass das Projekt in dieser Form bewilligungsfähig ist.»
Da auch eine Einstellhalle geplant ist, sollen die Arbeiten nach Erhalt der Baubewilligung spätestens im darauffolgenden Winter beginnen. «Das Areal befindet sich im Talgrund, weshalb die Problematik des Grundwassers beachtet werden muss.» Das Konzept sieht ausserdem vor, kleinere Wohnungen zu erstellen, mit einem Hauptaugenmerk auf 2.5- und 3.5-Zimmereinheiten und nur wenigen 4.5-Zimmerwohnungen. «Jeder Entscheid für eine Überbauung ist auch abhängig von den zukünftigen Kunden», betont Mischler. Während etwa der Gebreite-Park aufgrund der Nähe zur Schule auf Familienhaushalte ausgerichtet sei, hätte man sich nach Analysen entschieden, beim Neubau im Bäret-Litterna-Quartier auf Wohnungen für kleinere Haushalte zu setzen.
Quecksilbersanierung nötig
Eine weitere Hürde, die das Bauvorhaben noch nehmen muss, ist die Sanierung von Quecksilberbelastungen. «Auf der Parzelle, die überbaut wird, ist ein kleines Teilgebiet leicht kontaminiert. Es hat Werte zwischen 0.5 und 2 Milligramm pro Kilogramm Erdreich. Das heisst, es muss saniert werden, wenn gebaut wird. Ansonsten gäbe es keinen Sanierungszwang.» Das genaue Vorgehen sei derzeit offen, da die Lonza und der Kanton noch an der Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts seien. Solange kein generelles Sanierungskonzept besteht, müsse deshalb für jedes Projekt separat ein eigenes Konzept erstellt werden, betont Mischler. Im Moment wird mit den Planern, der Lonza, dem Kanton und den externen Experten des Büros BMG das weitere Vorgehen festgelegt.
pmo
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