Weihnachtszauber | Vom EnBAG-Lager an den Strassenrand und wieder zurück
Natischer Sterne leuchten vom Kandelaber
Alle Jahre wieder wird im Oberwallis vor der Adventszeit die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung montiert. Auch im grossen Dorf Naters, wo jeweils an die 50 Sterne am Strassenrand leuchten. Mit der Lagerung, der Montage und der Demontage der Sujets ist die EnBAG AG betraut.
Kurz vor Weihnachten ist es wieder soweit: Häuser, Gärten und Strassen werden weihnachtlich herausgeputzt und gleichzeitig der traditionelle Lichterschmuck in Position gebracht. So auch in Naters, wo heuer in der Woche vom 23. November die Sterne aufhängt wurden. Gelagert werden diese übers Jahr in der Lagerhalle beim Verwaltungsgebäude der EnBAG in Gamsen. «Im November wird die gesamte Weihnachtsbeleuchtung auf defekte Lampen überprüft, instand gesetzt und in der Woche vor dem 1. Advent montiert», erklärt Sandro Mutter, Leiter Technik und Mitglieder der Geschäftsleitung bei der EnBAG AG.
Das frühere Elektrizitätswerk Brig-Naters - heute EnBAG - wurde vor über hundert Jahren durch die beiden Gemeinden Naters und Brig und von Privaten für den Aufbau der Stromversorgung gegründet. Neben Naters wird deshalb auch in Brig-Glis montiert. «Die Zusammenarbeit hat Tradition. Vor Jahrzehnten kam auch die Installation der Weihnachtsbeleuchtung hinzu.» Das Konzept und die Auswahl der weihnachtlichen Beleuchtungselemente liege jedoch im Verantwortungsbereich der beiden Gemeinden – EnBAG unterstützt sie dabei nach Bedarf bei der Wahl. Daneben werden zudem für die Gemeinden Ried-Brig, Termen, Bitsch und Mörel-Filet die Anschlüsse für die Weihnachtsbeleuchtung vorbereitet.
2600 zusätzliche Lampen im Dorf
Die Natischer Beleuchtung umfasst ein paar wenige Beleuchtungsstreifen sowie 48 Sternsujets mit insgesamt 2600 Lampen – seit Jahrzehnten ein grosser Stern mit Schweif und einem Gesamtgewicht von rund 15 Kilogramm. Hinzu kommen weitere Beleuchtungselemente in Mund, Birgisch, Blatten und auch auf der Belalp, wo acht Sterne montiert werden. Die Natischer Beleuchtung wird jeweils eine Woche vor dem 1. Advent in Betrieb genommen und in der zweiten Januarwoche, frühestens aber am 7. Januar, wieder abmontiert. Für die Montage und die Demontage der Weihnachtsbeleuchtung in Brig-Glis und Naters steht das gesamte Netzbauteam von EnBAG jeweils rund eine Woche im Einsatz.
Im letzten Jahr sind die Lampen im Dorf Naters vollständig von Glühbirnen auf LED-Technologie umgerüstet worden. Die neue Technik bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Einerseits verbraucht eine LED-Leuchte zehnmal weniger Energie als eine herkömmliche Glühbirne. Allein die 2600 Lampen im Dorf Naters brachten eine Energieersparnis von rund 8000 Kilowattstunden mit sich – das entspricht dem Jahresverbrauch von rund 2 Haushaltungen. Andererseits weisen die Lampen, die zwar teurer in der Anschaffung sind, eine deutlich längere Lebensdauer auf. «Früher mussten jährlich über 50 Prozent der Birnen ausgetauscht werden. Die LED-Ersatzleuchten sind deutlich robuster und haben den grossen Vorteil, dass sie nicht zerbrechlich sind», so Mutter.
Fast keine Grenzen gesetzt
Die Weihnachtsbeleuchtung wird in Naters gemeinsam mit der öffentlichen Beleuchtung über die Rundsteueranlage betrieben. Zwischen Mitternacht und morgens um 05.30 Uhr werden die Sterne aus Spargründen jeweils abgeschaltet, analog der Strassenbeleuchtung, welche in dieser Zeit reduziert leuchtet. «In einzelnen Quartieren, zum Beispiel im Zentrum von Brig, wurde im letzten Jahr die Ansteuerung der Weihnachtsbeleuchtung von der öffentlichen Beleuchtung getrennt.» So kann die Beleuchtung auch über den Tag eingeschaltet werden, um die vorweihnachtliche Stimmung zu verstärken.
Mit der heutigen Technologie sind auch bei der Weihnachtsbeleuchtung grundsätzlich keine Grenzen mehr gesetzt - bis hin zur Steuerung jeder einzelnen Lampe. «Es kann praktisch alles und nach allen Wünschen beleuchtet werden», betont Mutter. «Heute besteht zum Beispiel auch die Möglichkeit, dreidimensionale Sujets mit verschiedenen wechselnden Animationen in allen Farben zu installieren.» Es stelle sich dabei aber auch immer die Frage nach der gewünschten Wirkung und den finanziellen Möglichkeiten. Derzeit setzen viele Oberwalliser Gemeinden ihrerseits jedenfalls nach wie vor bevorzugt auf Bewährtes, wie beim Natischer Stern.
Weitere interessante Artikel der WB-Beilage «Weihnachtszauber» gibt es als PDF in der Rubrik Themenbeilagen zu lesen. Darin enthalten sind unter anderem Beiträge über Wildtiere im Winter, das Universum - vom Simplon aus gesehen sowie die Glückskette und ihren Oberwalliser Direktor Tony Burgener.
pmo
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