Walliser im Ausland | Walburga Baur-Stadler berichtet aus der Ferne

«Sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen»

«Alles Tomätchen, keine Kirschen!»
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«Alles Tomätchen, keine Kirschen!»
Foto: zvg

«Kürbisse, die wie Schwäne aussehen.»
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«Kürbisse, die wie Schwäne aussehen.»
Foto: zvg

«Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren. 4 Franken das Kistchen, 14 Franken für drei.»
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«Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren. 4 Franken das Kistchen, 14 Franken für drei.»
Foto: zvg

«Küchenkräuter»
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«Küchenkräuter»
Foto: zvg

«Bei den vielen schönen Körben bin ich beinahe schwach geworden!»
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«Bei den vielen schönen Körben bin ich beinahe schwach geworden!»
Foto: zvg

Walburga Baur-Stadler liess sich in einem Kurhotel nach Strich und Faden verwöhnen.
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Walburga Baur-Stadler liess sich in einem Kurhotel nach Strich und Faden verwöhnen.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 07.11.16 0
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Seit 18 Jahren lebt Walburga Baur-Stadler in Südkalifornien. Sie ist im Wallis aufgewachsen und seitdem hat es sie in alle Himmelsrichtungen verschlagen. Auf 1815.ch berichtet Baur-Stadler heute über Gemüse-Mousse, Vollkorn-Brötchen und das Gefühl, geschmacksmässig einem Salat zu ähneln.

Artikel zum Thema

  • Teil 2: «Belgien 1965 - 1967»

Walburga Baur-Stadler (wbaur@roadrunner.com) hat sich nach zahlreichen Auslandserfahrungen vor 18 Jahren in Südkalifornien niedergelassen, ausserhalb von Los Angeles, am Fuss der San Gabriel Berge. Ihre Zeit widmet sie ihrem Garten, dem Malen und Singen.

Auf 1815.ch berichtet sie in loser Reihenfolge über ihr Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten:

«Liebe Leser, eigentlich wollte ich euch ja nach Marokko entführen. Inzwischen habe ich aber etwas unternommen, was ich euch als kleines Intermezzo erzählen möchte.

Nachdem ich meine 30 Bestrahlungs-Sitzungen hinter mir hatte, musste ich noch zwei Wochen warten, damit der verbrannte Rücken etwas heilen konnte. Ich fand, jetzt wäre es eigentlich an der Zeit, mich einmal so richtig nach Strich und Faden verwöhnen zu lassen. So begann ich, nach einem Kurort/Kurhotel Ausschau zu halten. Ich fand nichts, das mich so richtig inspirierte, bis mir eine Freundin erzählte, ihre Freundin sei immer nach Ojai (ausgesprochen Ohai) gefahren, wenn sie sich von einem Streit mit ihrem Gatten erholen musste. Ich fand das Kurhotel im Internet und es gefiel mir auf den ersten Blick. So rief ich an und reservierte eine volle Woche, von Freitag bis Freitag. Die Zimmer sind nicht gerade billig, aber mehr als zehn verschiedene Aktivitäten werden täglich angeboten und das Essen ist auch inbegriffen.

Ojai liegt nördlich von Los Angeles, in der Nähe von Santa Barbara, in einem lieblichen Tal, in dem Oliven, Reben, Zitrusfrüchte, Nussbäume und Lavendel wachsen. Mit dem Auto brauchte ich nur zweieinviertel Stunden bis ans Ziel. Da ich immer noch sehr schnell ausser Atem bin, fragte ich nach einem Zimmer im Parterre und erhielt einen Gartenbungalow.

Ganz tapfere Kursteilnehmer beginnen den Tag um 06.30 Uhr mit einem Lauf, die weniger Tapferen treffen sich um 7 Uhr und die Weichlinge um 07.30 Uhr zu weniger anstrengenden Läufen. Das Frühstück wird von 07:45 bis 09:15 Uhr serviert. Das war dann mein Zeichen für den Tagesbeginn. Die Kost war Diät, Diät, Diät! Zum Frühstück etwas Früchte, ein Vollkorn-Brötchen und je nach Wunsch Hüttenkäse, ein hart gekochtes Ei oder Porridge. Dann gab es noch eine zuckerfreie Heidelbeer-Konfitüre und Kaffee. Für mich begannen die Aktivitäten dann mit Streckübungen oder Joga im Turnsaal. Um 10.45 Uhr gab es ein halbes Glas Gemüse-Mousse und danach kam die Wassergymnastik. Das Schwimmbad war auf 28 Grad vorgeheizt, so dass wir (alles Frauen in den verschiedensten Längen, Breiten, Falten usw.) so richtig mit Freude herumplantschen konnten. Danach setzten sich die meisten von uns noch ein Weilchen ins Sprudelbad, um uns so richtig aufzuwärmen.

Das Mittagessen bestand dann aus einem Teller Salat. Wenn ich den nur schon sah, kamen mir immer unsere saftigen Wiesen mit einer Vielfalt von Pflänzchen in den Sinn, denn der Salat sah aus, als ob jemand so eine Wiese mit der Sense abgemäht hätte! Mitten auf dem Salat war dann etwas Thunfisch (natürlich aus dem Wasser gezogen) oder einige bleiche Stücklein Güggeli oder sonst etwas Kalorienarmes. Danach verschwand ich in mein Zimmer zu einer wohlverdienten Siesta. Um 15 Uhr hatte ich jeden Tag einen Termin für eine Massage. Wenn ihr also jetzt Auskunft über verschiedene Arten von Massagen braucht, bin ich die geeignete Ansprechspartnerin.

Ich wurde von Kopf bis Fuss geknetet und mit Olivenöl massiert. Ich wurde mit heissen Steinen aus Himalaya-Salz massiert, ganz langsam und bewusst. Ich hatte Aromatherapie, wo ich zuerst an fünf verschiedenen Fläschchen riechen und mich dann für eins entscheiden musste. Ich wählte dasjenige, das Fichte und ich weiss nicht mehr was enthielt. Die Masseuse war hocherfreut, denn das war das Aroma zum Kräftigen und sie hätte mir auch dieses vorgeschlagen. Einmal hatte ich auch eine Gesichtsmassage, ebenfalls mir verschiedenen Aromen. Die Massage umfasste den ganzen Kopf, so dass mir nachher die Haare buchstäblich zu Berge standen. Die letzte Massage hiess 'Soufflé'. Ich erkundigte mich vorsichtig, ob ich danach auch aufgehen würde wie ein Käsesouffle, wurde dann aber belehrt, dass sie einfach einen Fantasienamen gesucht hätten! Ich wurde auch wieder mit verschiedenen Aromen, die einem Arnika-Öl beigemischt wurden, massiert. Danach hatte ich das Gefühl, ich hätte mich in der Küche ruhig in den Salat setzen können, niemand hätte etwas bemerkt!

Um 15 Uhr gab es ein halbes Glas Früchte-Mousse und eine Platte mit rohem Blumenkohl, Broccoli, Gurken, Rüebli und Tomaten wurde aufgestellt, zusammen mit drei Kübelchen verschiedener Dips, wo bei jedem stand, wie viele Kalorien ein Löffel voll habe. Und das Nachtessen war wieder wie das Mittagessen, ausser, dass zur Abwechslung entweder grüne Bohnen oder grüne Spargeln dazu serviert wurden, und zwar roh, worauf ich tapfer verzichtete!

Am Sonntag marschierte ich dann ganz allein zum Farmers Markt und hatte Freude an den vielen Blumen und vor allem an der Riesenauswahl an Tomaten. So ging meine Woche rasch vorbei. Jetzt muss ich nur noch den Meinungsumfrage-Zettel ausfüllen, wie gut es mir gefallen habe und ob ich wieder kommen möchte. Und so ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass ich sage und schreibe ein ganzes Kilo abgenommen habe!»

Als Vierjährige zog Walburga Baur-Stadler mit ihrer Familie ins Wallis, wo sie aufgewachsen ist und die Real- und Handelsschule im Institut St. Ursula in Brig besuchte. Nachdem sie zwei Jahre lang Sekretärin bei den Walliser Kraftwerken in Visp war, zog es sie nach Oxford, um Englisch zu lernen.

Danach trat Walburga Baur-Stadler eine Stelle beim Politischen Departement in Bern (heute: Departement für auswärtige Angelegenheiten) an und wurde in Belgien, Marokko, Thailand und Madagaskar als Sekretärin eingesetzt. Nach ihrem Wechsel in die konsularische Laufbahn kam es erneut zu Versetzungen: Mailand, Kongo, Peru, Costa Rica und Kalifornien, wo sie ihren Mann, einen Zürcher, kennenlernte und heiratete. Gemeinsam waren die beiden noch in Spanien und Argentinien, wo sich Baur-Stadler Ende 1998 im Grad einer Generalkonsulin frühzeitig pensionieren liess.

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07. November 2016, 07:00
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