Musik | Der Oberwalliser Musikverband (OMV) hielt seine Delegiertenversammlung ab
Musiktalente früh abholen
Eischoll | An der Delegiertenversammlung des Oberwalliser Musikverbandes stand das Thema der Nachwuchsförderung im Zentrum. Weiter ist man auch auf der Suche nach Austragungsorten von Oberwalliser Musikfesten.
Man habe viel in die Jugend investiert, sagte Verbandspräsident Philipp Loretan zu Beginn seines Jahresberichts an der Delegiertenversammlung in Eischoll am Samstagnachmittag. Nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld. Trotz allem sei in den vergangenen Jahren bei den Musikgesellschaften ein Vakuum entstanden. Einige Vereine hätten mittlerweile Probleme, eine volle Besetzung aufstellen zu können.
Deshalb gilt es sowohl für den Verband als auch für die einzelnen Vereine, potenzielle Mitglieder möglichst gut zu umwerben. «Wir müssen mutig auf die Jugendlichen zugehen», sagte Loretan. Der Vorstand des OMV habe jedoch festgestellt, dass einige Vereine im Bereich des Nachwuchses zu wenig unternehmen. «In der raschlebigen, zunehmend anonymisierten Gesellschaft bietet das soziale Umfeld eines Vereins doch genau jene Form des Zusammenlebens, das man braucht und vermehrt auch sucht», sagte Loretan.
Mit lustigen Videos
So hat der Oberwalliser Musikverband das Projekt «BlasMusStick» ins Leben gerufen. In unterschiedlichen Filmsequenzen präsentiert das Komiker-Duo «Dünitü» die verschiedenen Instrumente auf unterhaltsame und lustige Weise. In der digitalen Zeit könne man die Jugendlichen mit Videos viel besser erreichen. Zudem würden auch andere Vereine um den Nachwuchs buhlen, weshalb man überzeugend auftreten müsse. Das Ganze kostete 11 000 Franken. Der USB-Stick mit den Filmsequenzen steht den einzelnen Vereinen im Frühjahr 2019 zur Verfügung.
Hans Seeberger, Vorstandsmitglied des Kantonalen Musikverbandes, bemerkte am Schluss der Versammlung aber auch, dass nicht nur die Jugendlichen abgeholt werden müssen. Die Vereine stünden auch
in der Pflicht, ehemalige Mitglieder wieder zurückzuholen. Oder spezielle Angebote für Erwachsene zu schaffen, die gerne bereit wären, ein neues Instrument zu lernen.
Austragungsorte gesucht
An der Delegiertenversammlung wurde auf die verschiedenen Musikfeste zurückgeblickt. Einige kurze Videoaufnahmen aus Unterbäch zeigten, wie viel Arbeit hinter der Organisation eines Oberwalliser Musikfestes steckt. Und auch die Verantwortlichen vom Musikfest Steg zogen eine positive Bilanz.
Zurzeit sind die verantwortlichen des OMV noch auf der Suche nach zwei Austragungsorten. Für das
Jahr 2021 und 2023 konnten bisher noch keine Organisatoren gefunden werden. Verbandspräsident Loretan stellte die positiven Aspekte in den Vordergrund. Als Musikgesellschaft könne man bei einer solch anspruchsvollen Tätigkeit gleichzeitig auch extrem viel lernen. Zudem schweisse die Arbeit eine Musikgesellschaft auch stark zusammen. Und zum Schluss könne es auch finanziell von grossem Vorteil sein:
Die meisten Organisatoren hätten
in der Vergangenheit einen Gewinn von mehreren Zehntausend Franken erzielt.
Wechsel im Vorstand
Nach sechs Jahren im Oberwalliser Musikverband trat die aktuelle Vize-präsidentin Margot Lorenz zurück. Als Verantwortliche des Sommerlagers im Fieschertal und als Vertreterin des Verbandspräsidenten hat sie in den vergangenen Jahren eine Menge geleistet, weshalb sie an der Delegiertenversammlung viel Lob zugesprochen bekam.
Als Vertreter des Bezirks Visp ist Markus Julen aus Zermatt neu in
den Vorstand gewählt worden. Die Wahl erfolgte ohne Gegenstimme. Julen ist als Musikant bereits ein bekanntes Gesicht. Seit 1979 ist er in der Musikgesellschaft «Matterhorn» aktiv.mgo
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