Umwelt | Zwischen Brigerbad und Lalden
Wegen Benzidin muss Wasser vor Einleitung in den Rotten gefiltert werden
Das im Rahmen der 3. Rottenkorrektion zwischen Brigerbad und Lalden gepumpte Grundwasser zur Stabilisierung des Grundwasserspiegels muss vor der Einleitung in den Rotten behandelt werden. Diese Massnahme ist eine Folge der Entdeckung des Schadstoffes Benzidin, wie der Kanton Wallis am Montag mitteilte.
Die krebserregende Substanz war Ende 2018 im Grundwasser der Deponie Gamsenried und in deren Abstrom nachgewiesen worden. Die Chemie-Firma Lonza hatte dort zwischen 1918 und 1978 giftige Abfälle deponiert.
Nach der Entdeckung des Benzidins hatte die Walliser Dienststelle für Umwelt dem Kantonalen Amt Rottenwasserbau unter Auflagen eine befristete Einleitbewilligung für das Jahr 2019 erteilt. Zudem wurden weitere Analysen in Auftrag gegeben und ausgewertet.
In Abstimmung mit dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) wird das gepumpte Grundwasser in der Einleitbewilligung 2020 neu als verschmutztes Abwasser eingestuft und muss behandelt werden, bevor es in den Rotten eingeleitet wird. Durch die Behandlung soll die eingeleitete Menge Benzidin minimiert werden.
Dabei würden die technische Machbarkeit und die Verhältnismässigkeit berücksichtigt. Nach der Behandlung dürfe die Gesamtmenge an Benzidin für den gesamten Pumpbetrieb den Maximalwert von 960 Milligramm pro Tag auf keinen Fall überschreiten.
Die Pumpbrunnen werden zudem mit Filtern ausgerüstet, um die Einleitung der krebserregenden Substanz in den Rotten zu begrenzen. An mehreren Pumpbrunnen sollen Tests durchgeführt werden.
Bewährt sich das Verfahren, entscheidet der Kanton im Einvernehmen mit dem Bund darüber, wie viele Brunnen mit Filtern ausgerüstet werden sollen. Neben den Massnahmen zur Behandlung des verschmutzten Abwassers sollen die Ausbreitungsmechanismen von Benzidin im Abstrombereich der Deponie Gamsenried genauer untersucht werden.
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