Bahntaufe | «Bähnlifäscht» mit alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz in Staldenried und Gspon
«Merz hat bei allen voll gepunktet»
STALDERIED | Als Bundesrat hat Hans-Rudolf Merz einiges bewegt. Als Altbundesrat setzte er nun sogar eine Luftseilbahnkabine in Bewegung: Per Knopfdruck schickte er in Staldenried eine Kabine rauf nach Gspon.
Er tat dies letzten Sonntag anlässlich des «Bähnlifäschts» der Luftseilbahn Stalden–Staldenried–Gspon. Hergekommen war er aber selbstverständlich nicht als neuer Mitarbeiter
der Luftseilbahn, sondern als Präsident der Patenschaft der Berggemeinden.
Grossandrang in Stalden und in Staldenried
Auf Vermittlung dieser Patenschaft hatte die Stiftung Stephan und Viktoria Schmidheiny den Ausbau des Streckenteils Staldenried–Gspon mit 300 000 Franken unterstützt. Hans-Rudolf Merz und Viktoria Schmidheiny übernahmen nun die Patenschaft für die Bahn, welche zudem das Logo der Patenschaft für Berggemeinden trägt.
Die Patin musste allerdings ihren Besuch in Staldenried wegen eines Todesfalls in der Familie absagen; sie wurde von Barbara Graf, Geschäftsleiterin der Patenschaft für Berggemeinden, vertreten. «Stephan und Viktoria Schmidheiny werden Staldenried in absehbarer Zeit besuchen», bemerkte dazu Jürgen Brigger, Gemeindepräsident von Staldenried, in seiner Begrüssung.
Dieses Fest für die Bahn, die nach dem Neubau Ende 2018 wieder in Betrieb ging, sorgte am Pfingstsonntag für einen Riesenandrang – in der Talstation Stalden genauso wie oben in Staldenried. Viel Geduld war nötig, allerdings kamen bei den Wartenden kein Ärger und bei den Angestellten keine Hektik auf. Und dass die Feier immer wieder mit Regengüssen «beglückt» wurde, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. «Der Herrgott vergiesst Freudentränen», bemerkte denn auch einer der vielen Gäste.
Lobende Worte
für die Eigeninitiative
Bevor sich alt Bundesrat Merz in Gspon an die grosse Festgemeinde wandte, ging in der Station Staldenried die Bahntaufe über die Bühne. Gemeindepräsident Jürgen Brigger hiess die zahlreichen Gäste willkommen, Eugen Zimmermann, ehemaliger Pfarrer in Staldenried, stellte die neue Anlage unter den Machtschutz Gottes.
Nach diesem kurzen Festakt – umrahmt vom Spiel der einheimischen Tambouren und Pfeifer – liess es sich der Präsident der Patenschaft für Berggemeinden nicht nehmen, gemeinsam mit Jürgen Brigger und dessen Staldner Amtskollegen Egon Furrer den Mitarbeitern der Luftseilbahn über die Schultern zu schauen. Dass er dabei eine Kabine starten durfte – Hans-Rudolf Merz tat dies mit unübersehbarem Spass.
Walliser Trockenfleisch, ein logisches Geschenk
Berggemeinden haben es heutzutage alles andere als leicht, bemerkte Hans-Rudolf Merz in seiner Festrede in Gspon. Umso wichtiger sei die Eigeninitiative, welche beim Neubau dieser Bahn zum Zuge gekommen sei. In solchen Fällen sei es für die Patenschaft für Berggemeinden klar, dass sie den Gemeinden Unterstützung gewähren wolle.
«Der ehemalige Bundesrat Merz hat heute mit seiner humorvoll-sympathischen Art bei allen voll gepunktet», zeigte sich Dominik Abgottspon, Gemeindeschreiber von Staldenried und «Tätschmeister» des «Bähnlifäschts», vom Auftritt des Präsidenten der Patenschaft für Berggemeinden begeistert.
Dieser erhielt als Dank ein gutes Stück Walliser Trockenfleisch überreicht. Grund für dieses fleischige Geschenk lieferte jener Lachanfall, den Hans-Rudolf Merz als Bundesrat im Jahre 2010 hinlegte.
In einer nationalrätlichen Fragestunde musste er sich zum Thema Fleischzölle äussern – und das trockene Amtsdeutsch liess den ehemaligen Magistrat vor Lachen Tränen en masse vergiessen. Dass er in seiner «Lach-Antwort» Bündnerfleisch als Beispiel erwähnte, blieb hierzulande genauso unvergesslich wie der Lachanfall.blo
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