Bürchen | Drei Küken geschlüpft
Meise brütet im Aschenbecher des Tourismusbüros
Eine Sumpfmeise hat sich mit einem Aschenbecher beim Tourismusbüro in Bürchen einen wahrlich ungewöhnlichen Brutplatz ausgesucht. Am Donnerstag schlüpften im engen Gefäss drei Jungvögel.
Die Mitarbeiter von Bürchen-Unterbäch Tourismus staunten nicht schlecht, als sie Anfang Mai einen kleinen Vogel entdeckten, der sich im Alu-Aschenbecher, welcher beim Eingang zum Tourismusbüro befestigt ist, eingenistet hatte. Ein Schild oberhalb des eigentlich für Zigarettenstummel bestimmten Sammelgefässes mahnt die Raucher: «Vorsicht Vogelnest. Bitte entsorgen Sie Ihre Zigaretten im Container».
Nadja Oppliger von Bürchen-Unterbäch Tourismus freut sich ob der besonderen Gäste: «Wir glauben, dass es sich bei dem kleinen Vogel um eine Sumpfmeise handelt.» Sie wolle sich bezüglich der Vogelart aber nicht genau festlegen.
Dass sich der Altvogel einen Aschenbecher für sein Gelege von vier Eiern ausgesucht hat, erklärt sich Oppliger mit der Sonneneinstrahlung. «Womöglich brachte die von der Wand abstrahlende Wärme den Vogel dazu, sich im Aschenbecher ein Nest einzurichten», mutmasst die Geschäftsführerin Administration. Weiter bietet der Behälter dem Tier wohl auch ein Dach, der vor Regen und Nisträubern schützt.
Nach der Brutzeit, in der die Vogel-Mama fast unablässig auf den gelegten Eiern sass, sind am Donnerstagmorgen nun die ersten beiden Jungvögel der gefiederten Untermieter geschlüpft. Die dritte kleine Sumpfmeise folgte am Donnerstagnachmittag. Nun fliege der Altvogel wieder vermehrt aus und sei mit der Futtersuche beschäftigt, so Oppliger.
Bis die Jungvögel flügge sind, wollen die Angestellten das Treiben im häuslich eingerichteten Aschenbecher-Nest weiter verfolgen. «Das Beobachten des Nestes ist bei den Mitarbeitern schon fast zu einem Ritual geworden. Vor Arbeitsbeginn, in der Pause und auch nach Feierabend schauen wir zu den Vögeln.»
Gemäss Vogelwarte Sempach bewohnt die Sumpfmeise – trotz des deutschen Artennamens – nicht Sumpfgebiete, sondern bevorzugt alte Baumbestände in Wäldern, Obstgärten und Parks. Die Sumpfmeise in Bürchen hat sich indes für eine ganz und gar neue Variante entschieden. «Halt einfach Natur pur in der Moosalpregion», freut man sich im Tourismusbüro.
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Kommentare
jolanda brigger-ruppen - ↑29↓1
Das wäre so eine "Geschichte", die man als Positiv-Nachricht am Ende jeder Tageschau senden könnte .....
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