Lawinenunglück | Update: Lawinenabgang auf der Fieschalp
Spanischer Bergführer unter den Verstorbenen
Am späten Samstagnachmittag gegen 16.45 Uhr sind in der Nähe der Fiescheralp fünf Skitourengänger von einer Lawine mitgerissen worden. Bei den Verschütteten handelt es sich um spanische Staatsangehörige. Unter den drei Todesopfern befindet sich auch der Bergführer.
Die fünf spanischen Tourengänger machten sich am Samstag von der Konkordiahütte am grossen Aletschgletscher auf eine Tour Richtung Fiescheralp auf.
Nachdem die Tourengruppe das Tunnel beim Märjelensee passiert hatte und sich Richtung Fiescheralp bewegte, löste sich im Gebiet «Obers Tälli» auf einer Höhe von 2450 m ü. M. eine Lawine, welche die fünf Personen verschüttete. Drittpersonen einer nachfolgenden Gruppe, welche den Lawinenniedergang beobachtet hatten, alarmierten die Einsatzzentrale der Walliser Kantonspolizei und nahmen die Suche nach den Verschütteten auf. Gemäss Polizeiangaben trugen sämtliche Mitglieder der Gruppe ein Lawinenverschütteten-Suchgerät.
Trotz schwierigen Witterungsbedingungen wurden zwei Skitourenfahrer am Samstag leicht verletzt aus den Schneemassen befreit und konnten mit einem Helikopter der Air Zermatt ins Spital Visp überflogen werden, das sie zwischenzeitlich wieder verlassen konnten. Die drei weiteren Mitglieder der Tourenfahrer wurden am Abend ebenfalls geortet, doch sie waren zu diesem Zeitpunkt breits tot.
Die Intervention der Rettungskolonne Goms und der Air Zermatt gestaltete sich aufgrund der Witterungs- und Sichtverhältnisse äusserst schwierig und musste in der Nacht von Samstag auf Sonntag unterbrochen werden, heisst es in einer Mitteilung der Kantonspolizei. Erst am Sonntagmittag liessen die meteorologischen Bedingungen die Bergung der drei Leichen zu.
Nach Angaben des spanischen Aussenministeriums handelt es sich bei den Unfallopfern um spanische Staatsangehörige. Die formelle Identifikation der Verstorbenen wurde nach Polizeiangaben in der Zwischenzeit abgeschlossen. Es handelt sich dabei um zwei Männer im Alter von 37 und 48 Jahren sowie um eine 38-jährige Frau. Unter den Todesopfern befinde sich auch der Bergführer. Die Familienangehörigen wurden benachrichtigt. Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.
Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung stufte die Lawinengefahr im südlichen Alpenraum noch bis am Samstagnachmittag auf Stufe 4 von 5 ein. Am Samstagabend wurde die Gefahr für den gesamten Alpenraum auf Stufe 3 gesenkt. Trotzdem sei die Lawinensituation abseits der gesicherten Pisten gebietsweise kritisch, hiess es auf der Webseite.
pan / tr / sda
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