Verkehr | LED-Beleuchtung und automatische Sperrung im Brandfall
Mehr Sicherheit im Mittaltunnel
Der Bund hat im Mittaltunnel diverse Massnahmen umgesetzt, um die Sicherheit kurzfristig zu verbessern. So steht unter anderem ein Fluchtweg in der Tunnelmitte zur Verfügung.
Kernstück der Strassenverbindung von Gampel nach Goppenstein ist der Mittaltunnel. Seit Anfang Jahr hat das Bundesamt für Strassen verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Sicherheit für die Benutzer des Tunnels möglichst rasch zu erhöhen.
Gemäss Mitteilung wurde zunächst eine neue, regelbare Beleuchtung mit LED-Technik eingebaut. Dies durch den Kanton. Anschliessend kam es zu einer Anpassung der Steuerung für den Ereignisfall. Neu wird der Tunnel gemäss Bundesamt bei einem Brandfall sofort automatisch gesperrt, ohne dass die Sperrung zuerst manuell bestätigt werden muss. Zudem erfolgt die Sperrung nicht nur mit einer Ampel, sondern zusätzlich per Barriere. So kann laut den Verantwortlichen rascher sichergestellt werden, dass keine weiteren Fahrzeuge in den Tunnel fahren.
Die wichtigste kurzfristig umgesetzte Massnahme zur Verbesserung der Sicherheit ist die Inbetriebnahme einer neuen Fluchtmöglichkeit in der Tunnelmitte. Dazu wird der alte Lüftungsstollen genutzt, der von der Nothaltebucht in der Tunnelmitte aus ins Freie führt. Weiter hinten im Stollen wurden neue Ventilatoren montiert,
die einen Überdruck erzeugen können, sodass im Brandfall kein Rauch aus dem Tunnel in den Stollen gelangen kann. Die entsprechenden Arbeiten und die nötigen Tests konnten in den letzten Wochen abgeschlossen werden.
Auch andere Abläufe wurden optimiert. So ist der Tunnel neu an ein sogenanntes übergeordnetes Leitsystem angebunden. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass die Polizei alle Alarme direkt erhält und auch automatisch Zugriff auf die Videokameras im Tunnel bekommt.
Weitere Massnahmen an der Tunnelausrüstung sind im Lauf der nächsten Monate geplant. Beispielsweise die Möglichkeit, dass die Ereignisdienste über DAB+ Meldungen im Tunnel verbreiten werden können. Weiter werden im Talgrund zwei Wechseltextanzeigen montiert, um auf Wartezeiten oder Gefahren hinzuweisen. Bis im Herbst wird zudem die Stromversorgung optimiert und ein neues Datenkabel verlegt. Noch in Prüfung befindet sich aktuell die Einführung eines Mindestabstands zwischen den Fahrzeugen auf dem betreffenden Abschnitt.
Der grösste noch bevorstehende Eingriff ist schliesslich die komplette Erneuerung der Tunnellüftung. Dieser Schritt wird voraussichtlich Mitte 2021 abgeschlossen sein. Parallel dazu wird auch noch eine sogenannte optische Leiteinrichtung eingebaut.
pd/ip
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