Verkehr | Direkte Anbindung an Gondelbahnen
Spatenstich zum neuen Bahnhof in Le Châble erfolgt
Die Transport de Martigny et Régions (TMR SA) und die Gemeinde Bagnes nehmen heute den ersten Spatenstich für den neuen Endbahnhof in Le Châble vor. Das Projekt sieht einen komplett überdeckten Bahnhof mit einer, für das schweizerische Normalspurnetz einmaligen, direkten Anbindung an die Gondelbahnen von Verbier und Bruson vor.
Seit über 30 Jahren wird über die Modernisierung des TMR-Bahnhofs auf dem Curala-Areal in Le Châble diskutiert. Nun bekommt der Bahnhof ein komplett neues Gesicht: Die gesamte Eisenbahninfrastruktur wird künftig überdeckt sein. «Das Einfahrtsniveau der Züge wird um 4,5 Meter abgesenkt», erklärt Martin von Känel, Generaldirektor der TMR SA. «Alles, was sich derzeit an der Oberfläche befindet, wird unterirdisch.»
Mit den heute Morgen aufgenommenen Arbeiten werden in erster Linie die neuen Anforderungen für den sicheren Zugang zur Bahn umgesetzt sowie den Bedürfnissen mobilitätsbehinderter Personen Rechnung getragen. Mit dem neuen Bahnhof soll nicht nur die Attraktivität des Saint-Bernhard-Expresses gesteigert, sondern auch dem Wunsch der Gemeinde Bagnes entsprochen werden, das gesamte Curala-Areal umzugestalten.
46’000 m2 mehr Nutzfläche
«Die Gestaltung dieses Geländes führt schon seit einiger Zeit zu Diskussionen», ruft Eloi Rossier, Gemeindepräsident von Bagnes, in Erinnerung. «Nach intensiven Gesprächen mit TMR und Téléverbier erschien uns die Überdeckung des Bahnhofs die beste Lösung. Dadurch kann sich der Sektor nachhaltig entwickeln und die den TMR auferlegten Vorschriften können eingehalten werden.»
Eine Win-win-Lösung, bei der eine Fläche von 46’000 m2 geschaffen wird, um das touristische, kommerzielle und gastgewerbliche Potenzial der Zone zu nutzen. Die Gemeinde beteiligt sich mit 17 Millionen Franken an dem Projekt. Den Rest übernehmen die TMR über einen Rahmenkredit mit dem Bundesamt für Verkehr und dem Kanton Wallis.
Eine Premiere in der Schweiz
Die Arbeiten sollen zwei Jahre dauern und vor der Wintersaison 2018 abgeschlossen sein. «Es wurde alles daran gesetzt, um Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum zu beschränken», ergänzt der TMR-Generaldirektor. «Während des Baus der rund 270 Meter langen Galerie wird ein provisorisches Gleis erstellt. Insgesamt wird die Strecke nur drei Wochen während auslastungsschwachen Zeiten unterbrochen.»
Die Besonderheit des künftigen Bahnhofs ist der direkte Anschluss zu den Bussen und Gondelbahnen nach Verbier und Bruson. «Von den Perrons gelangt man mit Aufzügen und Rolltreppen direkt zu den Schaltern, dem Busterminal und den Gondelbahnen. Eine solche Verbindung zwischen Zug und Gondelbahn bei einem Normalspurnetz ist übrigens eine Premiere in der Schweiz.»
pd/map
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