In 52 Wochen durch 26 Kantone
Magical Italian Night
Eine entzückende Wohnung gleich neben dem Bahnhof St. Johann in Basel-Stadt bot den perfekten Schauplatz für die sechste Etappe meiner Tour durch die 26 Schweizer Kantone. Sandrine Michlig hatte sich mit ihrem urbanen Schmuckstück für ein magisches Intermezzo beworben. Der Name Michlig mag der einen oder anderen Leserin bekannt vorkommen und so ist es auch: Sandrine hat vor ein paar Jahren das Tal der 13 Sterne verlassen und organisiert und orchestriert seitdem die Agenda des Chefarztes der Reha Rheinfelden. Letzterer beehrte mich, neben weiteren Arbeitskollegen und Kolleginnen, ebenfalls mit seiner Anwesenheit an diesem Abend, der unter dem Motto «Magical Italian Night» stand.
Der Herr des Rings
Das Motto lässt erahnen, dass neben mir noch weitere Personen im Einsatz standen. Ein guter Freund von Sandrine war es dann auch, der den italienischen Part mit einer göttlichen Pesto-Sosse perfekt ausfüllte. Nachdem gegen acht Uhr alle Gäste eingetroffen waren–der städtische Verkehr hatte den einen oder andern leicht ausgebremst–legte ich den ersten gut 20-minütigen Auftritt aufs Parkett. Vor der staunenden Runde liess ich gewählte oder bloss gedachte Karten verschwinden und wieder erscheinen. Nachdem ich weitere kleinere und grössere Wunder vollbracht hatte, borgte ich mir einen Ring einer Zuschauerin. Obwohl die Zuschauerin das Schmuckstück nicht aus den Augen liess und gar auf jegliches Blinzeln verzichtete, verschwand das goldene Rund im Handumdrehen. Die Frau war im Bruchteil einer Sekunde um einen Ring ärmer und um ein paar Schweissperlen reicher. Obwohl man die Aktion durchaus als quantitativen Wertzuwachs abtun könnte, grub ich aus den Tiefen meiner Sakkotasche einen Schlüsselbund hervor. An diesem Schlüssel hingen wenig verwunderlich ein paar Schlüssel und eher verwunderlich auch besagter Ring. Die Zuschauerin nahm das Ganze verdutzt und erleichtert zur Kenntnis.
Zeit ist Geld
Zu fortgeschrittener Stunde war die Zeit reif für meinen zweiten magischen Auftritt. Das tickende Ding am Handgelenk sollte dabei eine zentrale Rolle spielen. Nachdem ich eine Münze aus der Luft gegriffen hatte und diese von der einen Hand zur anderen, durch Stoff und gar die solide Tischplatte wandern liess, versuchte ich das Unmögliche: Die Münze von meiner Hand in die Hand eines Zuschauers zu zaubern. Der erste Teil, das Verschwinden der Münze aus meiner Hand, klappte hervorragend, nur leider war die Münze zu meinem eigenen Erstaunen nicht in der Hand des Zuschauers angekommen. Nach kurzem Überlegen war mir klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis die Münze den Weg in die Hand des Zuschauers finden würde. Und tatsächlich, ehe wir es uns versahen, entdeckten wir das silberne Ding unter der Uhr des Zuschauers.
Die nächste Etappe meines Projekts 52/26 führt mich in den Kanton Aargau. Im besagten Kanton werde ich von einer mutigen Familie in deren privatem Biermuseum empfangen. In magischer Überzeugung, dass das Museum meinen Besuch überdauern wird, verbleibe ich mit zauberhaften Grüssen.
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