20 von 26 besuchten Betrieben existieren nicht mehr
Mässiger Erfolg für den Walliser Restaurant-Tester

Für den TV-Sender 3+ ist «Bumann - der Restauranttester» ein Erfolg. (Symbolbild)
Foto: zvg
Als Retter für Wirte tritt Koch Daniel Bumann regelmässig im TV auf. Nach dem Besuch Bumanns gingen viele Restaurateure pleite.
Der Oberwalliser Daniel Bumann ist auf dem Privatsender 3+ als Restauranttester unterwegs – und das bereits in der sechsten Staffel. Seine Mission: Er greift in Notlage geratenen Gastrobetrieben unter die Arme. Allerdings mit mässigem Erfolg. Nur die wenigsten Beizen überleben, wie «SonntagsBlick-Recherchen» zeigt.
26 Restaurants hat der TV-Koch in den letzten fünf Jahren besucht. 20 Betriebe existieren heute nicht mehr – die Wirte mussten ihr Lokal aus wirtschaftlichen Gründen schliessen. «Der Besuch von Bumann hat mir sehr geschadet», sagt beispielsweise Arthur Schilling (63) aus Finsterhennen BE.
Bumann wehrt sich: «Wir haben nur vier Tage Zeit, unsere Ideen weiterzugeben», erklärt er. Eine Rettung von finanziell schwer angeschlagenen Gasthöfen sei in der Zeit nur sehr schwer umsetzbar. Er zerre die Wirte nicht für eine gute Einschaltquote vor die TV-Kameras. «Es gibt aber immer eine kleine Chance, einen Betrieb zu retten. Und wir geben unser Bestes!», sagt er.
Aber auch Bumann ist nicht mit jeder Sendung einverstanden. «Auf den Schnitt der Sendung habe ich keinen Einfluss. Es kommt vor, dass für mich relevante Szenen rausgeschnitten werden», sagt er zu «SonnntagsBlick». «Ich empfehle aber nur mitzumachen, wenn man kritikfähig ist. Sonst macht es keinen Sinn.»
Für den TV-Sender 3+ ist «Bumann - der Restauranttester» allerdings ein Erfolg. Knapp 300'000 Zuschauer sollen die Sendung jeweils mitverfolgen.
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Kommentare
Jedermann - ↑35↓11
Es kann ja nicht angehen, dass man Bumann dafür in die Verantwortung zieht! Diese Restaurants pfiffen bereits vor der Sendung aus den letzten Ritzen. Würde Bumann mehr Zeit erhalten, dann wäre die Ueberlebensquote sicher besser.
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Johanna - ↑19↓22
Es geht dem TV-Sender nur um die Einschaltquoten und Bumann um seinen Bekanntheitsgrad zu zementieren! Wenn man für eine solche Sendung nur 4 Tage Zeit hat, soll man es ganz lassen! Und dann noch dieser Ton den Bumann jeweils anschlägt, also bitte... Wenn von 26 Betrieben heute 20 nicht mehr existieren, so ist diese Sendung für die Katz', schlichtweg eine Schande!
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Simon - ↑17↓20
Ach Johanna - meinste Rach habe mehr Zeit?
Das sind eh alles Wirte, welche weder eine Grundausbildung im Gastrobereich, noch Finanzerfahrungen haben. Die sind selber Schuld. Und Werbung wollen wohl eher die Restaurants haben. Das ist ja eigentlich der Sinn der Sendung, falls du dies noch nicht gemerkt hast.
P.Weibel - ↑24↓1
Nichts neues, wird jedes Jahr von einer anderen Zeitung "neu recherchiert". Das grösste Konkursrisiko besteht im Gastgewerbe. Zum Konkurs führt meistens Zahlungsunfähigkeit. Im Verglichen zu anderen Branchen ist es "einfach" einen Gastrobetrieb zu führen. Zudem stellt auch die erforderliche Ausbildung eine geringere Hürde dar als in anderen Bereichen.
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Jedermann - ↑12↓2
Einfach nur richtig diese Statements!
Mario - ↑15↓8
Die Kritik an Bumann ist peinlich. Wenn ich für 15+ Franken in einen Restaurant für ein Menü Geld ausgegebe, dann will ich etwas Frisches auf dem Teller!
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Tommy - ↑10↓18
Es macht keinen Sinn einen Wirt vor laufender Kammera zur Sau zu machen und grosskotzig Ratschläge zu erteilen, wie man ein Schnitzel "richtig" zubereitet. So "rettet" man keinen Betrieb! Aber es bringt ja Einschaltquoten, also weiter so, zur Belustigung der Zuschauer.
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Simon - ↑17↓9
Klar bringt das Einschaltquoten - darum geht's beim Privat-TV. Aber die Wirte rufen bei 3+ selber an und bestellen den Bumann. Ich würde wenigstens vorher die Küche putzen und die Klospülung betätigen. Ist es nicht Zeit, dass jemand solche unfähigen Wirte aus dem Verkehr zieht? @Toine: er wollte noch niemals aus einer Beiz ein GM-Restaurant machen! Da irrst du gewaltig!
toine - ↑8↓14
Richtig gesehen. Es ist einfach alles niedrig zu machen und dann meinen aus einer einfachen Landbeiz ein Gault-Millau Restaurant zu machen. Die Kunden sind schon zufrieden, wenn sämtliche hygienischen Vorschriften und Standards eingehalten werden. Ob jetzt Bio-Gemüse aus der Tiefkühltruhe kommt, ist den meisten Kunden egal.