Gesellschaft | Humanitäres Engagement für Kinder in Afrika
Lukas Brantschen: «Randa ist mein absoluter Ruhepol»
Mit Kleidern die Welt ein wenig besser machen: Dieses Ziel setzt sich der 26-jährige Randäer Lukas Brantschen, der von Biel aus seine Pläne seit fünf Jahren versucht zu verwirklichen.
«Vielleicht bin ich manchmal ein Träumer, doch ohne Träume kann man Pläne sowieso meistens von Anfang an vergessen», meint Lukas Brantschen über sein Kleiderlabel MCC, dass es seit 2010 gibt und auf Multikulturalismus, Fairtrade und Ökologie setzt. Der 26-jährige gebürtige Randäer lebt seit seiner Kindheit eigentlich in der Multikultistadt Biel im Kanton Bern, hat aber seine Walliser Wurzeln nie aus den Augen verloren.
So zieht es den Jungdesigner, der über einige Umwege zu dieser Berufung gelangt ist, regelmässig zurück ins Oberwallis. «Wir besitzen ein vom Ururgrossvater 1889 erbautes Haus in Randa, dorthin ziehe ich mich gerne zurück. Das ist mein absoluter Ruhepol - Ruhe zwischen den Bergen.» Den Dialekt spricht Brantschen zwar nicht, wie er mit Bedauern sagt - sein Vater habe nie darauf bestanden, so habe er halt nur die Muttersprache gelernt - doch verbindet ihn viel mit der Heimat. Dies ist auch einer der Gründe weshalb die Clips zur aktuellen Winterkollektion in Zermatt gedreht worden sind.
«Mein Team und ich haben drei Walliser Skistationen um Unterstützung gebeten - Zermatt zeigte sich sofort bereit, uns zu helfen.» Gekostet haben die Dreharbeiten nur einen «Gottes Lohn» - Kost und Logis für seine Helferinnen und Helfer gab es im «altu Hijschi», lacht Brantschen.
«Wir sind ein junges Label, persönlich trage vor allem ich das finanzielle Risiko. Von schwarzen Zahlen kann denn auch im Moment keine Rede sein - aber, und das ist das Wichtige: Ich bin schuldenfrei.» Dass Brantschen zwar nicht in die schwarzen Zahlen kommt, hindert ihn nicht daran, sich bereits jetzt humanitär zu engagieren.
Konkret heisst das, dass sich der junge Bieler aus Randa für Kinder im afrikanischen Thika in Kenia stark macht: «Wir von MCC haben uns bereit erklärt, der Schule Mathadia für das kommende Schuljahr mindestens ein Klassenzimmer zu finanzieren. Dazu werden 50 Prozent der Einnahmen aus den Produkten von MCCare und 10 Prozent der Einnahmen von MCC verwendet. Auch Spenden sind natürlich erwünscht», erklärt Brantschen, der momentan auch in einem Berner Restaurant jobt, das Vorgehen. Seit April 2015 wird im ersten von MCC realisierten Schulzimmer fleissig gelernt. Nächstes Jahr soll das zweite Schulzimmer gebaut werden: «Ende Januar reise ich nach Kenia, um beim Aufbau des zweite Schulzimmers mitzuwirken. Dazu fehlen jetzt noch knapp 1000 Franken.»
Selber reich zu werden wie Gucci und Co. liegt dem jungen Mann fern: «Das war und ist kein Ziel von mir. Mein Ziel ist es, mitzuhelfen und Nachhaltigkeit aufzuzeigen.» Nachhaltigkeit erreicht man unter anderem mit dem eigenen ökologischen Fussabdruck, dessen ist sich Brantschen bewusst. «Mit der Kleiderherstellung wird dies so gut es geht umgesetzt.»
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Kommentare
Salome - ↑6↓1
Da wird einem warm ums Herz. Ein Traum so hoch wie das Matterhorn. Da muss man die Beine in die Hand nehmen, die Angst vor Verlust und Risiko loslassen und den Aufstieg beginnen. Es wird hart, sehr hart, besonders die ersten Höhenmeter sind schwer, doch irgendeinmal, wenn man den Rhytmus gefunden hat, steigt und steigt man immer höher, bis die Spitze mit einem Lächeln und mit voller Sicherheit erreicht wird.
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