Quecksilber | Sanierungen der belasteten Böden schreiten gut voran
Lonza will Vergangenheit aufarbeiten
Die Sanierungen der mit Quecksilber belasteten Böden in den Siedlungsgebieten schreiten gut voran. Daneben widmet sich Lonza der Aufarbeitung der Vergangenheit: Die Altlasten im Visper Produktionswerk werden überwacht und die Detailuntersuchung auf der Deponie in Gamsenried wird planmässig fortgeführt.
«Bei der Entwicklung des Standorts ist das Thema Nachhaltigkeit eine Kernaufgabe», sagte Lonza CEO Richard Ridinger anlässlich einer Medienführung auf der Deponie in Gamsenried. Dabei erwähnte er auch die laufenden Umweltprojekte, sei dies im Bereich Abluft, Abwasser, Energieeinsparung, aber auch im Bereich Altlasten. «Der Weg in die Zukunft zu einem High-Tech-Zentrum beinhaltet für mich auch die Aufarbeitung der Vergangenheit», so Ridinger. In diesem Zusammenhang präsentierte Lonza den aktuellen Stand der Altlastenthematik.
Mit Quecksilber belastete Böden
Die Arbeiten in den Siedlungsgebieten schreiten voran: Die Sanierungen beim «DreieckQuartier» und beim «alten Post-Quartier» in Raron sowie das Gebiet «Stockmatte» in Visp sind abgeschlossen. Demnächst beginnen die Sanierungen auf dem Campingplatz «Santa Monica» und in «Turtig Ost» in Raron. Derzeit werden die Sanierungen in «Visp Süd» geplant.
Parallel dazu werden in den landwirtschaftlichen Gebieten ergänzende technische Untersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel, bekannte Belastungsherde einzugrenzen und mögliche Hot-Spots aufzufinden. Im Vergleich zur Fläche des Siedlungsgebiets ist das landwirtschaftliche Gebiet deutlich grösser. In Abstimmung mit der Dienststelle für Umwelt des Kantons Wallis (DUW) erfolgte daher auf einem Testgebiet eine Messung mit einer neuen, weniger zeitaufwändigen Methode. Die Auswertung ist noch ausstehend.
Beim Grossgrundkanal sind ebenfalls Untersuchungen geplant: Diese beinhalten neben Analysen von Fischen auch ergänzende Beprobungen von den Böschungen.
Altlasten im Werkareal in Visp
Neben Quecksilberbelastungen hat es auf dem Werksgelände von Lonza Visp auch weitere Schadstoffe wie Aniline, Lösungsmittel und Substanzen aus Löschschäumen für die Brandbekämpfung. Diese Altlasten befinden sich teilweise unter Gebäuden und gehen bis ins Jahr 1907 zurück. Aus diesem Grund wurde der Industriestandort bereits Ende der 1990er-Jahre in den kantonalen Kataster der belasteten Standorte eingetragen. In den vergangenen Jahren wurden laufend weitere technische Untersuchungen durchgeführt. Die Belastungen werden fortlaufend überwacht und wo nötig gesichert und saniert. Bei jedem Neu- oder Umbauprojekt wird der Projektperimeter zudem saniert.
Die mit Quecksilber belasteten Böden im Westen des Werksareals in Visp wurden vor Baubeginn der IbexTM-Gebäude erfolgreich saniert. Aktuell plant Lonza mit Hilfe von zwei spezialisierten Ingenieurbüros und in Absprache mit der Behörde die Sanierung ihres ehemaligen Brandübungsplatzes. Auch innerhalb des heutigen Werksareals wurden bereits Pilotsanierungen durchgeführt.
Detailuntersuchung auf der Deponie Gamsenried
Wie bereits 2016 angekündigt, wird in Gamsenried eine Detailuntersuchung des Deponiekörpers auf Quecksilber und weitere Schadstoffe durchgeführt. Das Ziel dieser Untersuchungen ist es, den Inhalt der gesamten alten Deponie näher zu charakterisieren, damit anschliessend ein geeignetes Sanierungsprojekt erarbeitet werden kann. Aufgrund der Grösse der Deponie und den zahlreichen Analysen sind die Untersuchungen sehr umfangreich und erstrecken sich über mehrere Jahre.
Parallel dazu wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Basel Luftmessungen auf Quecksilber durchgeführt. Die Messresultate befinden sich weit unterhalb der Grenz- resp. Referenzwerte. In der Zwischenzeit wurde auch die Grundwassersicherungsbarriere weiter verstärkt, zudem wird das Grundwasser regelmässig überwacht.
pd/map
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