Tierschutz | Fehlbarem Schafhalter droht Tierhalteverbot und Strafverfahren
Zurückgelassene Schafe auf Lötschentaler Alpe qualvoll verendet
Auf zwei Alpen im Lötschental sind im Herbst mehrere Schafe von ihrem Besitzer nicht wieder ins Tal zurückgeholt worden. Für mindestens sieben Tiere bedeutete das einen qualvollen Hungertod.
Mitte November 2016 hat das kantonale Veterinäramt aufgrund von Hinweisen des Tierschutzes Oberwallis fünf Schafe von der Weritzalp, die sonnseitig weit oberhalb von Wiler im Lötschental gelegen ist, ausgeflogen. Nach der Alpsömmerung hatte der Besitzer die Tiere dort ihrem Schicksal überlassen. Da auf der Alpe im November bereits der Winter mit Schneefall und frostigen Temperaturen hereingebrochen war, konnten die zurückgelassenen Schafe (eines war bereits verendet) nur noch per Helikopter vor einem elendiglichen Tod gerettet werden.
Ihr Leben verdanken die Tiere vorab dem Engagement des örtlichen Wildhüters, der Gemeinde Wiler und einer Gruppe von Jägern, die Herz für die Tiere zeigten. Nach tagelanger Suche orteten sie die Schafe halb verhungert vor einer Alphütte. Inmitten von ihnen lag ein bereitetes verendetes Schaf, an dessen Kadaver Vögel und Füchse ihren Hunger stillten.
Weitere Schafe auf Nestalp verendet
«Es ist davon auszugehen, dass bei der Aktion nicht alle Tiere im Gebiet geortet und evakuiert werden konnten», gab Daniel Pfaffen vom Tierschutz Oberwallis im November gegenüber dem «Walliser Boten» an. Diese Vermutung hat sich nun bestätigt. Ende Dezember 2016 meldete der Verein via Facebook, dass auf der Nestalp, die schattseitig unterhalb des Bietschhorns im Lötschental liegt, sechs tote Schafe gesichtet wurden. Drittpersonen hätten den Fund der Kadaver gemeldet, so Pfaffen auf Anfrage. «Die nun entdeckten Schwarznasenschafe sind höchstwahrscheinlich verhungert – ein langer und qualvoller Tod.»
Man habe die Sichtung der verendeten Tiere an das Veterinäramt weitergeleitet, ohne den Schafhalter, der sich gemäss Pfaffen im Vorfeld der Rettungsaktion im vergangenen November «überhaupt nicht kooperativ» zeigte, zu informieren. Er bedauert, dass nicht alle Schafe, die, so vermutet Pfaffen, alle aus demselben Stall kommen, geborgen werden konnten. «Wir haben jedoch nicht die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen, um eine derartige Rettungsaktion durchzuführen, wie diese vom Veterinäramt lanciert wurde», so Pfaffen.
Rechtliche Folgen für fehlbaren Schafhalter
Für den Schafhalter, dessen Tiere im November mit dem Helikopter von Weritzalp geholt wurden, hat sein Verhalten rechtliche Konsequenzen. «Das kantonale Veterinäramt hat bereits im Dezember im Nachgang der Rettungsaktion auf der Weritzalp ein administratives Verfahren eingeleitet. Es gilt der Grundsatz, dass jemand, der sich nicht mehr um seine Tiere kümmern kann, mit einem Tierhalteverbot belegt wird. So wie sich die Fakten präsentieren, wird ein solches über den fehlbaren Schafhalter verhängt», gibt der Walliser Kantonstierarzt Jérôme Barras gegenüber dem «Walliser Boten» an. «Der Mann hat allerdings 30 Tage Zeit, dem Veterinäramt sein Verhalten zu erklären. Sein Antwortschreiben steht noch aus.»
Der Walliser Kantonstierarzt bestätigt gleichzeitig auch den Fund der sechs toten Schafe auf der Nestalp unterhalb des Bietschhorns. «Unmittelbar nach der Rettungsaktion auf der Weritzalp haben Wildhüter und Jäger auch mehrmals die Nestalp auf der gegenüberliegenden Talseite nach zurückgelassenen Schafen abgesucht, damals jedoch ohne Erfolg. Erst am 6. Dezember entdeckten Talbewohner mit dem Fernglas die Kadaver von sechs toten Schafen. Füchse und Adler signalisierten den Standort der toten Tiere». Wie Pfaffen geht auch Barras davon aus, dass die Schafe von demselben Besitzer stammen. «Klarheit werden aber erst die Ohrmarken der Schafe bringen. Der örtliche Wildhüter will diese sicherstellen, sobald es die Verhältnisse zulassen», erklärt der Kantonstierarzt.
Dieser macht indes auch unmissverständlich klar, dass der Schafbesitzer, welcher seine Schafe nicht rechtzeitig vor Wintereinbruch von der Alp geholt hat, vom Veterinäramt bei der Walliser Staatsanwaltschaft angezeigt wird. «Die Strafuntersuchung wird feststellen müssen, in welchen Punkten der Tierschutzgesetzgebung sich der Schafbesitzer schuldig gemacht hat.»
pan / zen
Artikel
Kommentare
Buno - ↑9↓4
Hier noch der Link zu den Zahlen 4000 Schafe dterben auf der Alp http://mobile2.tagesanzeiger.ch/articles/551c05d2ab5c378f6b000111
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Alptracker - ↑8↓5
Es gibt eine Lösung mit der dieses Drama vielleicht verhindert hätte... www.alptracker.com
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Kilian Minnig - ↑5↓19
Stellt euch vor, der betroffene Schafhalter hat Depressionen. d.h. er ist weder gefühllos noch Sadist, sondern einfach erkrankt und ausser Stande seinen Pflichten nachzukommen. Das hätte dann nichts damit zu tun, wie Schafhalter generell so sind noch irgend einen Zusammenhang mit der Wolfsfrage...
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Sabine - ↑20↓5
Also entweder er ist straffällig, dann ab in den Knast oder ab in die Psychiatrie und in jedem Fall lebenslanges Tierhalteverbot.
Peter-Franz - ↑29↓14
Bei solchen Schäfern möchte ich sagen:SCHÄFER weg WOLF wilkommen.
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kathi clausen - ↑36↓12
Der Mensch lässt Schafe vorsätzlich sterben. Der Wolf macht das aus reinem Instinkt, zur Nahrungsbeschaffung.
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Esther Spori - ↑46↓4
Es würde mich interessieren, weshalb Kollegen oder Bekannte des Schafhalters nicht früher Alarm geschlagen haben....? Es soll mir keiner sagen man hätte nichts gewusst....!
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Merlin - ↑46↓4
Warum werden hier eigentlich Äpfel mit Birnen verglichen? Aus einer Schandtat eines Menschen wird eine regelrechte Wolfsdebatte. Es geht nicht darum wer, wie, von welcher Rasse, wo tötet. Der Wolf machts, um seinen hunger zu stillen (ob gut oder schlecht, egal) ...der Mensch machts aus Faulheit, aus Desinteresse, aus miristauchsonstallesscheissegal, ... sicher nicht darum, weil er sich um diese lieben Tiere hütet. Wer so etwas anstellt, muss hart bestraft werden, aber das liegt nicht in unserer Hand. Schaut, dass ihr euch um eure Tierchen liebevoll kümmert & auch um eure Mitmenschen.
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Camenisch Fredy - ↑44↓31
Wir in Graubünden haben kein Problem mit dem Wolf. So musste am Calanda keine
Sonderjagd durchgeführt werden.
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Osgi - ↑38↓20
Hast du schon einmal mit den Landwirten gesprochen ?????
Marianne - ↑77↓22
Und wieder schafft es ein einzelner, brutaler und rücksichtsloser Mensch, dass das gesamte Oberwallis in einen Topf mit ihm geworfen wird! Hoffentlich wird dieser Tierquäler wirklich vor Gericht gestellt und nicht nur finanziell zur Verantwortung gezogen.
Mit dem Thema Wolf hat dieser Fall nichts zu tun, also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen...
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Lehmann - ↑84↓7
Unabhängig davon ob es nun ein Einzeltäter aus den Reihen der SchafhalterInnen ist, solche Informationen sind der Genickbruch für deren Anliegen in der Öffentlichkeit bezüglich Grossraubtiere.
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Di - ↑78↓47
.. und sich dann über den Wolf aufregen.. einfach eine Schande!!!!
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Schäfer - ↑52↓27
Es gibt überall schwarze Schafe!!!Das hat mit dem Thema Wolf nichts zu tun!!!
Annina Egli - ↑67↓21
Was ist mit den überlebenden Schafen ?
Bringt sie zu mir auf mein Gnadenhöfchen
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Fluehler Annamarie - ↑75↓13
Keine Gelder mehr des Bundes ...Tierhalteverbot auf Lebenszeit..und dem Laschen Amtfes Kanton Wallis ein Fingerzeig des Bundes...
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jemand - ↑16↓22
Was kann hier das kant. amt dafür?
Christoph Neuhaus - ↑111↓8
Als Schafhalter weiss ich zum "Schafhalter" der Tiere verhungern lässt: Knallhart bestrafen, ein Halteverbot reicht nicht!
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Lara - ↑127↓3
Ein solches Verhalten des Besitzers darf nicht straflos ad acta gelegt werden. Ich wünsche mir und ihm sehr, dass er sich für sein Benehmen vor Gericht verantworten muss!! Es ist einfach grausam und nicht in Worte zu fassen, wie einige unserer Mitbürgern mit Tieren umgehen - untolerierbar!!
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Simonetta Jean-Marc - ↑14↓3
Er
wird bestraft..die Schaefer im Loetschental werden untereinander diskutieren
Erwin - ↑121↓7
Schafrasse hin oder her, Menschen die mit Tieren umgehen als wären sie Sache, sind
Verbrecher; der offenbar bekannte fehlbare Schafzüchter gehört dazu.
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Alice - ↑40↓13
In dem Fall ist der Gesetzgeber auch ein Verbrecher...oder?
Der bezeichnet nämlich Tiere noch immer als "Dinge".
SKANDALÖS
Leonie - ↑118↓35
Es ist nicht immer die Schuld des Wolfes!!!!Menschen können ebenso grausam sein.
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falke8045 - ↑50↓19
kein Tier währe je so grausam !!! Das kann nur der feige überhebliche geldgierige und herzlose Mensch !
maggie - ↑93↓35
nicht immer? eher selten..und vor allem, der mensch handelt mit vorsatz...der wolf auf nahrungssuche, das hat mit grausamkeit absolut nichts zu tun..
Silvia - ↑92↓10
Dem Typen passiert gar nichts. Der sagt dem Vet Ant er sei jeden Tag auf diese Alpe und hat die Schafe gefüttert. Das reicht dem Amt schon ihm zu glauben. Wieso braucht ein Täter 30 Tage um dies zu erklären? Damit er sich eine gute Ausrede einfallen lassen kann! Der Typ war ja bekannt, wie fast alle Täter. Wo hätte man schon lange was tun sollen, beim Vet Amt. Wenn man einen Fall dem Vet Amt meldet, kann man davon ausgehen, dass Zeugen nicht befragt werden. Und dies auf Kosten der Tiere. Wie heisst der Wolf mit Namen ???
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Mario - ↑95↓12
Bla Bla Bla und nochmals Bla Bla von wegen Fehlbarem Schafhalter droht Tierhalteverbot und Strafverfahren schlussendlich passiert genau nichts..... immer wieder wird geschrieben von solchem missachtlichen Fehlverhalten der Tierhaltung
x mal werden Misstände aufgezeigt und berichtet und am Schluss.... Geld regiert die Welt
und noch etwas der Wolf hat mit diesem Fehlverhalten wenig zu tun
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Martino - ↑9↓0
Das Veterinärenamt muss in diesem Fall handeln, wenn es nicht vollends, wie so viele andere Ämter, als zahnloser Papiertiger wahrgenommen werden will, den WIR mit unseren Steuergelder füttern! Tierhalteverbot auf Lebzeiten und ein ordentliches Strafverfahren!
Peter - ↑42↓30
Und ob der Wolf damit etwas zu tun hat. Denn dem Wokf ist egal welche Rasse Schafe er reisst. Hier wird schön aufgezeigt das bei gewissen Schäfern das Schwarznasenschaf als Lebewesen wichtiger ist als andere Schafsrassen.
Tom - ↑135↓65
Wusste ich das der wahre Wolf im Wallis, auf zwei Beinen geht.
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Marianne - ↑46↓13
Es ist so einfach, die Themen nach Lust und Laune abzuwandeln! Was hat dieser Artikel mit dem Wolf zu tun? Gar nichts! Es geht um einen einzelnen, brutalen Tierquäler, der nun vor Gericht kommen wird und hoffentlich hart bestraft wird!
Daniellr - ↑113↓50
Ich finde das schrecklich und ich frage mich ernsthaft wieviele Schafe so verenden!
Dee Wolf würde jetzt verteufelt und abgeschossen werden!
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Steiner Daniel - ↑150↓43
Wenn schon solche Berichte aufgeschaltet werden, dann bitte auch korrekt. Ich verurteile diesen Schafhalter aufs strengste. Ihm soll auf Lebzeiten ein Tierhalteverbot ausgesprochen werden. Jedoch muss einiges klar gestellt werden. Es waren keine Schwarznasenschafe und auch keine WAS-Schafe. Dieser Mann ist den örtlichen Behörden schon lange bekannt als einer der seine Tiere vernachlässigt. Ein wilder Schäfer wie er im Buche steht. Er ist in keiner Zuchtgenossenschaft oder Verband organisiert. Das Foto im WB zeigt geschorene SN-Schafe die ihren täglichen Auslauf (Raus) geniessen und hat nichts mit den zurückgelassenen Schafen im Lötschental zu tun.
Wieder einmal mehr werden alle Schäfer verurteilt und gezielt auf die Schwarznasenschäfer geschossen. Dieser Bericht zeigt, wie ernst die Berichterstattung genommen wird.
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Francesca - ↑24↓29
Den armen Schafen ist doch ihre Rasse sowas von egal! Typisch Wallis und echt erbärmlich!
Gibts ja öfters das nicht mehr alle Schafe abgealpt werden, da die Nachsuche zu auwändig ist.....Heliflüge auf den Grat kosten und zum hochlaufen fehlt wohl oft die Zeit, da ja viele ihre Schafe im Nebenerwerb halten.
Peter - ↑58↓12
Herr Steiner, Sie sollten vorsichtig sein mit solchen Äusserungen. Im Lötschental weiss jeder, um wen es sich handelt und es sollte bekannt sein, dass dieser Typ unter anderem auch SN-Schafe hat. Zudem denke ich nicht, dass hier versucht wird, jemanden zu diffamieren. Es ist aber WICHTIG, dass solche Vorfälle veröffentlicht werden.
Tom - ↑49↓26
Anscheinend zählen für anderen sogenannten Schäfer das Leben anderer Schafsrassen auch nichts, gemäss Daumen mit der Farbe rot. Wahrlich jetzt zeigt sich die wahre Tierliebe.
Walliser - ↑40↓10
@Peter: ja und alle anderen Daumen runter Drücker sind andere Schafe einer anderen Rasse anscheinend auch egal. Aber das ist ja bekannt.
Fernando - ↑52↓5
Ich weiss ebenfalls, um welchen Besitzer es sich handelt. Ich kenne ihn leider schon lange. Er ist den Behörden und auch den Bauern schon seit längerem bekannt. Man kennt ja schliesslich die Pappenheimer... In einem Punkt muss ich dir aber widersprechen: Dieser Herr besitzt, bzw. besass nämlich durchaus auch Schwarznasenschafe.
Rudi - ↑48↓21
Auch wenn es keine Rolle spielt welche Tiere verendet sind, finde ich die Klarstellung von Herrn Steiner sehr gut. Wird bei einem Autohersteller mit den Abgaswerten getrickst oder explodieren dort die Aribags, sind auch nicht alle Autos scheisse sondern nur die betreffende Marke oder?
Walliser - ↑58↓17
@Steiner. Es wird doch nicht gegen die Schwarznasenschäfer geschossen, den im normal Fall ist ja der WB ziemlich offensichtlich auf eurer Seite. Schon mal was von Symbolbildern gehört? In ihrer Hetze gegen Wölfe werden ja auch Bilder von arktischen Wölfen genommen welche mit dem heimischen Wolf nichts zu tun haben. Also nehmen Sie es gemütlich.
Peter - ↑72↓62
Herr Steiner. Was macht der Unterschied Schwarznasen Schafe verrecken zu lassen oder eine andere Schafs Rasse? Aber da sieht man wie Sie denken und disqualifizieren sich selber.
Fragezeichen - ↑92↓19
Ich bin und war nie dafür, dass sich der Wolf hier wieder ansiedelt. Doch wenn ich solche Berichte lese, stehe ich vor einem grossen Fragezeichen (?)
Wer ist den jetzt der schlimmere Killer? Der Wolf, weil es seiner gegebenen Natur entspricht oder der Schäfer, weil es seiner angeeigneten Natur entspricht?
Sicher schauen die meisten Scäfer gut zu ihren Tieren, doch das hier.... entbehrt jeglichen Sinnes.
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Ahnwohner - ↑22↓9
Ja solche Tierhalter sollen keine Tiere mehr halten können!!Aber auch ein solches Verhalten rechtfertigt nicht den Wolf!!!!
andrea - ↑60↓26
Hätte ein Wolf hier ein Schaf erlegt...hätte man gleich zur Jagd auf ihn geblasen. Der Wolf richtet ja soooo grossen Schaden an. Lächerlich !!! Der Mensch wiederum kann sich mit Tieren erlauben was er will...Wann endlich werden Tierquäler richtig bestraft? Die Strafen sind unerheblich...und zahlt so einer mit seinem Sackgeld.