Musik | «Werli and the Melodies» tauft am Samstag im Moshpit seine neue CD
Lengi Zit statt Irlandreise
NATERS. Letztes Jahr musizierte «Werli and the Melodies» im Natischer Moshpit ganze viereinhalb Stunden auf der Bühne. «Das war schon ein bisschen übertrieben–aber sportlich», sagt Ulysse Tscherrig. Und lacht.
«So lange wird unser nächstes Konzert nicht dauern», fährt der Sänger und Gitarrist der zehnköpfigen Oberwalliser Band fort. Aber erst mal abwarten…
Ihr nächstes Konzert gibt die zehnköpfige Formation kommenden Samstagabend im Moshpit–und es ist für die Band eines der speziellen Art: Sie kann dabei nämlich ihre CD «Lengi Zit» aus der Taufe heben. Zu hören gibt es im Moshpit all die neuen Stücke–«Lengi Zit» wartet mit zehn Eigenkompositionen auf–sowie bekannte Songs. «Rund ein Viertel der Stücke in unserem Repertoire sind eigene Sachen», erklärt Ulysse Tscherrig.
Zuerst die Musik, dann der Text
Warum die Band ihrem Tonträger den Titel «Lengi Zit» verpasste? «Er steht vordergründig für unsere Sehnsucht nach dem gemeinsamen Musizieren», antwortet der Sänger und Gitarrist. «Zudem gefällt uns dieser Ausdruck: Er ist ein typisch walliserdeutscher Ausdruck für Sehnsucht», fügt er hinzu.
Der Sänger hat neun der zehn neuen Songs selbst getextet und komponiert. Was kommt zuerst–Worte oder Noten? «Bei mir ist es immer zuerst die Musik und dann der Text», antwortet er. Was zudem auffällt: Die Texte sind in Walliserdeutsch, Englisch–und einer in Spanisch. «Also Spanisch können wir wirklich nicht», sagt Ulysse Tscherrig und verweist auf das Motto, das bei «Werli and the Melodies» seit jeher den Takt angibt: «Wir können nichts, aber spielen alles».
Melancholie–aber auch Lebensfreude
Ihre Gründung erlebte die Band «Werli and the Melodies» vor sieben Jahren. Der Start der Natischer Fasnacht, also der Drachenausbruch, lieferte den Anlass dazu. Im Restaurant «Melodie» kam es seinerzeit zum gemeinsamen Musizieren–daher auch das «Melodies» im Bandnamen–dann nahm die Geschichte von «Werli and the Melodies» ihren Lauf. «Wir sind und bleiben eine Beizen-Band», betont denn auch Ulysse Tscherrig. Weil eine Beiz immer auch Treffpunkt und zuweilen so etwas wie Wohnzimmer verkörpert, weil die Mitglieder von «Werli and the Melodies» ganz einfach Spass haben am gemeinsamen Singen und Musizieren.
Was beim Reinhören in «Lengi Zit» auffällt: Das Ganze kommt zwar zuweilen recht melancholisch daher, doch immer ist Lebensfreude hör- und spürbar. Ulysse Tscherrig spricht denn auch von einer «optimistischen Grundhaltung», die in der Formation Regie führt.
Bereits 130 Exemplare wurden abgesetzt
Ist von «Werli and the Melodies» die Rede, wird regelmässig auf «Irish Music» verweisen. Was bei einigen, aber nicht bei jedem Stück zutrifft. «Das irische Element ist bei uns nicht vordergründig wichtig», bemerkt unser Gesprächspartner. Was die Band jedoch mit traditionellen irischen Formationen verbindet: Sie tritt vorzugsweise in Beizen vors Publikum–und sie weiss das gemeinsame Singen und Musizieren zu schätzen.
Von «Lengi Zit»–einzelne Stücke davon werden regelmässig per Videoclip im Internet verbreitet–sind bereits 130 Stück abgesetzt worden, was heutzutage recht viel ist. Wie die Band überhaupt auf die Idee kam, eine CD auf den Markt zu bringen? «Wir hatten noch etwas Geld von Konzertauftritten und überlegten uns, dies für eine gemeinsame Reise nach Irland zu nutzen», beginnt Ulysse Tscherrig zu erzählen. Für eine Irlandreise war die Summe allerdings zu klein–also setzte man das Geld ein für die Produktion einer CD. «Also für etwas, das bleibt», wie unser Gesprächspartner sagt.
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