Bergunfall | Auf einem Gletscher am Fusse der Ostwand
Menschliche Überreste am Matterhorn entdeckt
Eine Helicrew der Air Zermatt hat am Dienstag am Fusse des Matterhorns zahlreiche Bergsteigerutensilien entdeckt. Daneben auch Leichenteile, die womöglich von einer der zwanzig verschollenen Personen am Matterhorn stammen.
Ein Alpinist, der sich im Abstieg vom Matterhorn befand, alarmierte am Dienstag die Zermatter Bergrettung, nachdem er auf dem Gletscher am Fusse der Ostwand «etwas Rotes» entdeckt hatte. «Er glaubte, dass es sich um einen verunfallten Alpinisten handle», erklärt der Zermatter Rettungschef Anjan Truffer auf Anfrage von 1815.ch den Hergang des Fundes.
Bei einem ersten Flug einer dreiköpfigen Crew der Air Zermatt zum beschriebenen Ort stellte sich heraus, dass es sich lediglich um eine rote Jacke handelte. «Diese muss einem Alpinisten am Matterhorn abhanden gekommen sein. Wegen Steinschlags in der Ostwand musste der Pilot den Heli rasch aus der Gefahrenzone herausfliegen. Dabei aber haben wir an einer anderen Stelle auf dem Gletscher zahlreiche Bergsteigerutensilien entdeckt», erklärt Truffer.
Bei einer Nachsuche am Dienstagabend haben die Luftretter neben Rucksäcken, Schlafsäcken und einem Klettergurt mit Seil auch Leichenteile gefunden. «Der Fund ist der Walliser Kantonspolizei übergeben worden. Sie wird nun weitere Ermittlungen zum Fund anstellen.»
In der Region ums Matterhorn gelten 20 Personen als verschollen. Sie konnten nach Bergunfällen nicht gefunden werden. Möglich ist, dass die Leichenteile von einer dieser vermissten Personen stammen. Antworten dazu werden womöglich DNA-Abgleiche der Walliser Kantonspolizei liefern.
zen
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