Verkehr | Update: Bahnverkehr zwischen Visp und Täsch eingestellt
St. Niklaus: Gefahr von Staublawinen besteht
Zwei Wochen nach «Burglind» ist seit Montagabend das Sturmtief «Evi» in der Schweiz aktiv. In Teilen des Wallis ist damit auch die Lawinengefahr wieder ein Thema geworden. Auf der Strasse trifft man auf verschiedene Sperrungen und Verkehrsbehinderungen.
Der Gemeindeführungsstab von St. Niklaus hat aufgrund des Neuschnees und des Sturms eine Sitzung einberufen, um die aktuelle Situation einzuschätzen. Die Bevölkerung, welche in der Nähe des Rosszigji, Spisszug, Sparruzug und Jungbach wohnt, wird aufgefordert, sich nicht unnötig im Freien aufzuhalten. Kleinere Staublawinenabgänge können in diesen Regionen nicht ausgeschlossen werden. Wegen des anhaltenden Sturmes wird auch die restliche Bevölkerung auf dem Gemeindegebiet von St. Niklaus gebeten, wenn möglich drinnen zu bleiben.
Die Sperrungen der Wanderwege sowie die Sperrung der Gemeindestrasse «Schwiedernen-Blattbach» bleiben weiterhin aufrechterhalten. Die Markierungen und Absperrungen vor Ort sind zu respektieren.
Auch dem Zaniglaser Nikolaus macht Sturm «Evi» ganz schön zu schaffen:
Föhnsturm drangsaliert MGB
Am Mittwochnachmittag ist der MGBahn-Betrieb zwischen Visp und Täsch eingestellt worden. Als Grund dafür wird ein Föhnsturm angegeben. Die Dauer der Störung ist derzeit unbekannt. Es verkehren Bahnersatzbusse. Die Shuttlezüge zwischen Zermatt und Täsch sind in Betrieb. Sie fallen lediglich am Mittwochabend um 20.35 Uhr von Zermatt Richtung Täsch und umgekehrt wegen einer Lawinensprengung aus. Reisende können auf die nächste Verbindung ausweichen.
Am Mittwochmorgen kurz vor 6 Uhr ist die Strasse von Zermatt nach Täsch in beiden Richtungen wegen Lawinengefahr gesperrt worden. Die Sperrung bleibt bis auf weiteres bestehen. Via Twitter informierte die MGB am Mittwochvormittag, dass die Gornergrat Bahn auf der Strecke Zermatt-Riffelalp für die An- und Abreise der Hotelgäste verkehre. Die Strecke Riffelalp-Gornergrat bleibe bis Betriebsschluss am Mittwoch geschlossen. Am Nachmittag wurde schliesslich bekannt gegeben, dass der Betrieb der Bahn aufgrund von starkem Sturm und Lawinengefahr ganz eingestellt werden musste.
Furka-Autoverlad eingestellt
Wegen Lawinensprengungen gibt es auch Verkehrseinschränkungen beim Autoverlad Goppenstein: Es verkehrten von Kandersteg nach Goppenstein von 8.20 Uhr bis 9.20 keine Autozüge. Dasselbe galt für die Gegenrichtung von 8.50 Uhr bis 9.50 Uhr. Infolge Lawinengefahr ist die Strasse zwischen Realp und Hospental gesperrt. Aus diesem Grund fällt der Zug von Oberwald nach Realp aus, der Autoverlad am Furka ist eingestellt, wie die Matterhorn Gotthard Bahn mitteilt. Die Regionalzüge auf diesem Streckenabschnitt verkehren jedoch fahrplanmässig.
Der Simplonpass ist schon seit Montagabend für Anhängerzüge und Sattelschlepper gesperrt. Am Mittwochmittag ist mitgeteilt worden, dass auch die Strecken Simplon - Simplonpass und Simplon-Dorf - Gondo wegen Schnees in beiden Richtungen geschlossen sind. Embd-Derfji ist seit 9 Uhr ebenfalls auf beiden Richtungen geschlossen. Bereits am Dienstagabend um 22.30 Uhr ist wegen Schneefalls die Sperrung der Strecke von Binn nach Imfeld bis auf weiteres kommuniziert worden.
Welche Oberwalliser Strassen gesperrt sind, erfahren Sie hier.
Schnee und stürmische Winde
Am Mittwoch ist es den ganzen Tag stark bewölkt. Es schneit verbreitet im Oberwallis, nur im Rhonetal fällt der Niederschlag teils als Schneeregen. In höheren Lagen weht noch ein stürmischer Nordwestwind, gegen Mittag sind schwache Gewitter möglich.
Die Lawinengefahr im Wallis wird derzeit vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF als erheblich, in manchen Teilen gar als gross, eingeschätzt. Denn mit Schneefall und Sturm sind Triebschneeansammlungen entstanden. Diese wachsen am Mittwoch weiter an. Neu- und Triebschnee werden besonders an windgeschützten West-, Nord- und Osthängen oberhalb von rund 2000 Metern auf eine aufbauend umgewandelte Schneeoberfläche oder Oberflächenreif abgelagert. Neu- und Triebschnee sind deshalb besonders dort sehr leicht auslösbar oder können spontan abrutschen. Lawinen im Altschnee sind am Alpennordhang, im Wallis, im westlichen Tessin und in Nordbünden kaum zu erwarten. Schwache, bodennahe Schichten sind dort mächtig überlagert. Zudem sind in allen Gebieten unterhalb von rund 2200 Metern an allen Expositionen Gleitschneelawinen möglich.
Bis Freitag bleibt die Wetterlage unbeständig: Trockene Abschnitte wechseln sich mit Schnee und teils Regen ab. Auf Donnerstag wird der Wind schwächer. Das Wochenende wird dann kälter und ruhiger.
Mehr zum Wetter im Wallis finden Sie hier.
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