Lawinengefahr | Im Wallis ist in den letzten Tagen viel Schnee gefallen
Gefahr bleibt verbreitet sehr gross
In praktisch dem ganzen Kanton Wallis bleibt die Lawinengefahr weiterhin sehr gross. Mit dem erwarteten Ende der Niederschläge nimmt sie dann aber voraussichtlich am Dienstag rasant ab.
Nachdem bereits zuvor ungewöhnlich viel Schnee lag, fielen seit Samstag im Wallis, am Alpennordhang sowie im nördlichen Graubünden etwa 100 Zentimeter Schnee, in den Vispertälern und den Glarner Alpen bis zu 150 Zentimeter. Von Montagabend bis zum Niederschlagsende in der Nacht auf Dienstag kommen laut aktuellem Bulletin des SLF nochmals weitere 20 bis 40 Zentimeter dazu.
Das SLF stuft die Lawinengefahr in grossen Teilen des Wallis und des nördlichen Alpenkammes weiterhin mit der höchsten Gefahrenstufe 5 («sehr gross») ein. Bis zum Ende der Niederschläge werden weiterhin viele, zum Teil sehr grosse Lawinen erwartet. Diese können bis weit in die Täler vorstossen und auch normalerweise selten gefährdete Verkehrswege und Gebäude erreichen.
Stufe 5 sehr selten
Die Gefahrenstufe «sehr gross» herrscht nur sehr selten. Grossflächig wurde sie das letzte Mal im Februar 1999 herausgegeben, damals aber über eine längere Zeitspanne. In Bezug auf die Schneefälle ist die aktuelle Situation aussergewöhnlich: In den letzten sechs Tagen sind in den Höhenlagen der automatischen Mess-Stationen (gelegen auf 2000 bis 2500 Meter) zwei bis drei Meter Schnee gefallen.
Diese Neuschnee-Summen sind vergleichbar mit denjenigen in der dritten, intensivsten Niederschlagsperiode im Februar 1999. An einzelnen tiefer gelegenen Stationen mit langjährigen Messreihen entspricht die Neuschneesumme der letzten sechs Tage Werten, die nur alle 20 Jahre eintreffen: Arosa (182 cm), Davos (159 cm) und Ulrichen (159 cm). An den meisten anderen Stationen treten Neuschneesummen, wie sie heute gemessen wurden, alle 5 bis 10 Jahre auf.
Vielerorts wurden erneut Lawinen gesprengt, wie etwa die Schusslowina in Randa am Montagabend. Eindrücke gibt es im Video zu sehen.
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