Lawinen | Siedlungen, Verkehrswege und Infrastruktur schützen
Lawinen-Grossversuch im Wallis geglückt
Ein internationales Forschungsteam des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF führte heute erfolgreich einen Grossversuch im weltweit einmaligen Lawinen-Testgelände des SLF im Vallée de la Sionne im Unterwallis durch.
Eine grosse Staublawinen, die etwa 2,5 km bis zum Talgrund hinunter floss, wurde für das Experiment vom Helikopter aus gesprengt. Die Lawine erreichte eine Geschwindigkeit von 200 km/h. Die Forschenden setzten ausserdem Laserscanning, Thermobildkameras, Photogrammetrie-Aufnahmen und Radar-Messungen ein.
Damit dieses Experiment gelingt, muss vieles zusammen spielen - Schneemenge, Wetterlage, klare Sicht für Helikopterflug und Messgeräte, die Schneedecke muss instabil sein, aber nicht so sehr, dass Lawinen spontan vorzeitig niedergehen. Das Forschungsteam zeigte sich daher sehr zufrieden mit dem gelungenen Versuch.
«Wir haben bei diesem Experiment mit neuen Infrarot-Temperatur-Sensoren und neuen Druck-Sensoren gemessen. Dadurch erfahren wir zum Beispiel, welche Temperaturen wo in der Lawine vorherrschen, was wiederum mitbestimmt, wie weit eine Lawine fliesst. Und der Radar im Bunker konnte die Lawine in viel besserer Auflösung erfassen», sagt Betty Sovilla, wissenschaftliche Leiterin des Versuchs.
Die Forschenden nutzen die gewonnenen Daten, um zu beurteilen, wie sich grosse Lawinen bewegen, welche Kräfte sie entwickeln und wie man Siedlungen, Verkehrswege und Infrastruktur optimal schützen kann.
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