Lager | «mitenand-fürenand» - das integrative Lager feiert sein 25-Jahr-Jubiläum
Hier werden Vorurteile überwunden
Sport, Spiel und Freundschaft stehen im Lager «mitenand - fürenand» ganz ober auf der Liste. Während sieben Tagen erwartete die Teilnehmer des integrativen Lagers im Feriendorf in Fiesch ein vielfältiges Sportangebot. Dabei sollen die rund 100 Jugendlichen - davon ein Teil mit einer Behinderung und ein Teil ohne - viele Vorurteile ab- und Freundschaften aufzubauen.
Seit dem Jahr 2000 wird das integrative Sportlager «mitenand - fürenand» im Feriendorf in Fiesch durchgeführt. Organisiert vom Schweizer Behindertensport-Dachverband PluSport soll das Lager Menschen mit einer Behinderung und solche ohne zusammenführen. Im Zentrum steht die Integration und Inklusion von Menschen mit einer Behinderung sowie das Abbauen von Vorurteilen gegenüber ihnen.
Ursprünglich sollte dies erreicht werden, indem Teilnehmer ohne Behinderung bei der Betreuung mithelfen sollten. Dieses Konzept scheiterte jedoch bereits im ersten Jahr, wie Lagerleiter Haru Vetsch erzählt. «Ohne Erfahrung waren sie von dieser Betreuungsaufgabe überfordert.» Im Jahr darauf meldete sich deshalb kaum mehr jemand, um die Aufgabe als betreuender Teilnehmer wahrzunehmen. Das Konzept wurde überarbeitet. Seither kümmern sich professionelle Betreuer, die für die Zeit des Lagers Ferien nehmen und dafür auf einer deutlich reduzierten Basis entlohnt werden, um die Betreuung. Die Teilnehmer mit Behinderung und jene ohne würden sich dadurch viel besser durchmischen. Nach zwei, drei Lagertagen wären die Berührungsängste jeweils abgebaut. Dann könnten alle vom gegenseitigen Umgang profitieren, neue Freundschaften knüpfen und fürs Leben lernen.
Gemeinsam üben sie zahlreiche Sportarten aus. Sie tanzen, klettern, machen Judo oder spielen diverse Ballsportarten. Und am heutigen Samstag fand schliesslich noch eine Zirkusvorführung statt, bei der sie die vollen Zuschauerränge unterhielten.
Der Standort in Fiesch habe sich als ideal erwiesen, hält der Geschäftsführer des Dachverbands René Will gegenüber dem WB fest. Er kenne keinen anderen Ort, an dem man ein Lager mit rund 100 Personen und mehr durchführen könne, an dem die Infrastruktur behindertengerecht sei. Man wird im nächsten Jahr wiederkommen.
Mehr zum Thema im WB vom Montag, dem 22. Oktober.
mas
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar