Energie
KWO stoppt Pumpspeicherkraftwerk Grimsel 3

Sicht auf den Grimselsee
Foto: zvg
Der Bau des Pumpspeicherkraftwerks Grimsel 3 im Berner Oberland wird vorerst nicht vorangetrieben: Der Verwaltungsrat der Kraftwerke Oberhasli (KWO) hat das Projekt auf Eis gelegt.
Verwaltungsratspräsident Peter Schmid bestätigte am Mittwoch einen Bericht der "Berner Zeitung". Der Verwaltungsrat glaube weiterhin an das 660-Millionen-Projekt, betonte Schmid auf Anfrage. Doch aus heutiger Sicht rechne es sich nicht. "Mit Pumpen legt man im Moment Geld drauf."
Pumpspeicherkraftwerke waren bis vor kurzem ein einträgliches Geschäft. In der Nacht kauften die Betreiber günstigen Atom- oder Kohlestrom aus dem Ausland ein. Damit pumpten sie das Wasser von den tieferen in die höher gelegenen Speicherseen.
Bei der grössten Nachfrage zur Mittagszeit wurde das Wasser wieder abgelassen; der so erzeugte Strom liess sich teurer verkaufen. Doch jetzt machen Wind- und vor allem der Sonnenstrom den Stromproduzenten einen Strich durch die Rechnung, denn sie sind mittags im Überfluss vorhanden.
Mehrere Projekte
Die Kraftwerke Oberhasli sind seit längerem bestrebt, das Potenzial der Wasserkraft besser zu nutzen. Geplant - und besonders umstritten - ist die Erhöhung der Staumauer am Grimselsee. Dagegen wehren sich die Umweltverbände; das Dossier liegt zurzeit beim bernischen Verwaltungsgericht.
Zum Ausbau-Paket "KWO plus" gehören auch die Aufwertung zweier Kraftwerke - dieses Teilprojekt ist auf Kurs - sowie eben das Pumpspeicherkraftwerk Grimsel 3.
Die KWO gehört zu 50 Prozent dem bernischen Energiekonzern BKW. Die restlichen 50 Prozent entfallen zu gleichen Teilen auf die Industriellen Werke Basel, die Stadt Zürich und den Stadtberner Energieversorger ewb.
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