Politik | Ramon Zenhäusern als Überraschungsgast im Grossen Rat
Ein überzeugendes Plädoyer für «Sion 2026»
Am Freitagmorgen wartete Grossratspräsident Diego Wellig mit einer im wahrsten Sinne des Wortes grossen Überraschung auf. Kein geringerer als Olympiasieger Ramon Zenhäusern machte dem Parlament seine Aufwartung. Und lieferte ein überzeugendes Plädoyer für die Olympia-Kandidatur «Sion 2026».
Kaum betrat Zenhäusern den Saal, standen sämtliche Abgeordnete von ihren Bänken auf und gaben minutenlange stehende Ovationen. «Es ist mir eine grosse Ehre und Freude bei Ihnen sein zu dürfen und Ihnen einige Eindrücke der Olympischen Spiele zu vermitteln», so der frischgebackene Olympia-Sieger.
In Südkorea hätte es sehr wenige Zuschauer gehabt. «Man fühlte sich, als ob man an einem Europacup-Rennen wäre», sagte Zenhäusern. Die Stimmung bei Sion 2026 wäre mit Sicherheit weitaus besser. «Erinnern wir uns an die Ski-WM 1987, da herrschte eine Riesen-Euphorie, es war ein echtes Volksfest.» Für eine Sportler sei Olympia das Allergrösste.
«Ich bin 2026 34 Jahre alt und hoffe doch sehr, dann noch aktiv zu sein. Für mich wären Olympische Spiele in meiner Heimat eine Riesensache und hoffe, dann um Olympia-Gold kämpfen zu können.» Die Spiele wären eine Supersache für die Popularität des Wintersports. «In Sotschin und PyeongChang herrschte ein Riesen-Gigantismus, da wurde Geldvernichtung betrieben.»
Parlament stimmt 100-Millionen-Kredit zu
Sion wäre laut Zenhäusern etwas ganz anders. «Wir haben bereits alle Installationen, die es braucht, wir müssten keine neuen Pisten aus dem Boden stampfen, wie dort. Das Dossier von Sion 2026 ist top. Die Nachhaltigkeit ist gewährleistet», betonte der Visper. Zudem gerate das IOC mächtig unter Druck, weshalb Sitten mit Sicherheit beste Chancen hätte, den Zuschlag zu erhalten.
«Während acht Jahren redet alles von Sion 2026. Holen wir die Spiele zurück in das Herz des Wintersports. Es lebe Sion 2026», appellierte der Olympia-Sieger. Das flammende Plädoyer von Ramon Zenhäusern zeigte die gewünschte Wirkung. Der Grosse Rat nahm den Verpflichtungskredit in Höhe von 100 Millionen Franken mit 101 gegen 22 bei fünf Enthaltungen mit grosser Mehrheit an.
Einen Eindruck zu Zenhäuserns Empfang im Grossen Rat gibt unser Video.
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