Fussball | Um Einsatz illegaler pyrotechnischer Geräte verhindern
Besucher-Kontrollen im Tourbillon werden verschärft
Der Kanton Wallis rückt vom «Good-Hosting Konzept» ab und will Fans im Tourbillon im Kop Nord und im Gästesektor wieder strenger kontrollieren. Erstmals am Sonntag.
Rückblick: Am 16. März 2019 musste das Fussballspiel zwischen dem FC Sitten und GC nach mehreren Petardenwürfen abgebrochen werden. Rund einen Monat später traten Vertreter des FC Sitten, der Stadt Sitten, der Kantonspolizei, der Swiss Football League und der Walliser Sport- und Sicherheitsminister Staatsrat Frédéric Favre vor die Medien und präsentierten Massnahmen, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern.
Favre sprach damals unter anderem davon, eine strengere und umfassende Durchsuchung am Stadioneingang durch den Club mit Hilfe der Kantonspolizei durchzuführen. Eine mögliche Einführung von registrierten Eintrittskarten, sprich ID-Kontrollen beim Stadioneingang, wurde von Favre damals ebenfalls als Option genannt. Und auch eine Prüfung einer allfälligen Erarbeitung eines kantonalen Gesetzesentwurfs für ein Vermummungsverbot bei Sportveranstaltungen stellte Sicherheitsminister Favre damals in Aussicht. Ein entsprechender Gesetzesentwurf hat der Staatsrat ausgearbeitet und am 29. Januar ans Kantonsparlament überwiesen.
Nun macht Frédéric Favre vorwärts. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, will das Departement für Sicherheit, Institutionen und Sport von Staatsrat Favre die Eingangskontrollen im Heimbereich, also beim Kop Nord, und im Gästesektor massiv verstärken. Über den Winter habe der Kanton entschieden, die Kontrolle massiv zu verstärken, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Der Kanton will so «einen schweren Zwischenfall durch den Einsatz illegaler pyrotechnischer Geräte verhindern».
Konkret bedeutet dies, dass der Kanton Wallis vom sogenannten «Good-Hosting Konzept» abrücken will. Dieses Konzept kommt seit fünf Jahren in der ganzen Schweiz zur Anwendung. Das Ziel: Die Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitspersonal und Fans, welche bei der Suche nach Pyrotechnik vor den Eingangsbereichen der einzelnen Stadien immer wieder auftreten, verhindern. Deshalb werden bei den Eingangskontrollen nicht mehr alle Fans abgetastet. Gemäss einer Evaluierung der Universität Bern aus dem Jahr 2019 wurden bei Spielen, wo nur stichprobenartig Kontrollen durchgeführt wurden, weniger Pyros abgebrannt.
Die verschärften Eingangskontrollen beim Kop Nord und im Gästebereich im Stade de Tourbillon sollen bereits am Sonntag beim Heimspiel des FC Sitten gegen den FC Zürich zur Anwendung gelangen. Das Departement für Sicherheit, Institutionen und Sport von Staatsrat Frédéric Favre halt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» weiter fest, dass «die Einführung von registrierten Eintrittskarten vorgesehen ist». Das bedeutet konkret: Der Kanton Wallis spricht sich für zukünftige ID-Kontrollen beim Stadioneingang aus.
vm
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