Eringerzucht | Drei Kampfkühe stehen schon auf seinem Hof
Toni Brunner: «Bin auf der Suche nach einer vierten Eringerkuh»
Die Leidenschaft von SVP-Präsident Toni Brunner für Eringerkühe wächst. Seit Kurzem stehen in seinem Stall im Toggenburg drei Kampfkühe. Gleichzeitig ist er neues Mitglied einer Eringer-Viehzuchtgenossenschaft im Oberwallis.
«Toni Brunner hat Ende August ein Gesuch zur Aufnahme als Mitglied der Eringer-Viehzuchtgenossenschaft Brig-Visp gestellt», sagt deren Präsident Toni Imboden. «An der Generalversammlung der Genossenschaft Ende November in Visp, an der Brunner selber teilnahm, ist er als eines von acht Neumitgliedern aufgenommen worden.» Die Genossenschaft, die mit 220 Mitglieder die grösste ihrer Art im Kanton Wallis ist, zählt rund 40 ausserkantonale Mitglieder.
Zwei Angebote
Was motivierte Brunner, Mitglied in einer Walliser Viehzuchtgenossenschaft zu werden? «Es ist meine Freude an der Eringerrasse», erklärt der Bauer, Nationalrat und SVP-Präsident auf Anfrage von 1815.ch. Er will sich deshalb auf seinem Hof neben der Braunvieh- auch eine Eringerzucht aufbauen. «Mir geht es vorab um den Kontakt zu leidenschaftlichen Eringer-Züchtern. Zudem geht es darum, Abstammungsausweise für den Nachwuchs zu erhalten, dafür ist eine Mitgliedschaft in einer Eringer-Viehzuchtgenossenschaft Vorraussetzung. Damit kann man die Blutlinien der Tiere zurückverfolgen. Und die Tiere erhalten dafür spezielle Ohrmarken für Eringerkühe.»
Bereits im Frühjahr hat sich Brunner am Stechfest im Goler mit «Taifun» vom Visper Eringerzüchter Toni Williner eine Kampfkuh zugelegt. In der Folge erhielt er gleich zwei Angebote von Genossenschaften aus dem Oberwallis, deren Mitglied zu werden. «Am Sommerstechfest in Visperterminen, zu dem ich mit ‚Taifun’ eingeladen wurde, habe ich Toni Imboden kennengelernt. So entstand denn auch der Kontakt zur Eringer-Viehzuchtgenossenschaft Brig-Visp.»
Brunner hält Ausschau nach einer vierten Kampfkuh
Brunner betreut auf seinem Hof inzwischen bereits drei Eringerkühe und zwei Kälber. «’Taifun’ hat vor knapp zwei Monaten ein Kuhkalb geworfen. Daneben haben auch die SVP-Nationalräte Thomas Aeschi und Franz Grüter seit Kurzem zwei Eringerkühe bei mir eingestellt», erklärt Brunner die Neuzugänge. «Grüters Kuh ‚Micabol’ hat am Dienstag dieser Woche ebenfalls ein schönes Kuhkalb zur Welt gebracht.»
Aeschi, der bei der Bundesratswahl vom 9. Dezember dem Waadtländer Guy Parmelin unterlag, kaufte seine Kuh «Lulu» erst kürzlich bei Toni Williner in Visp. Grüter, Präsident der SVP des Kantons Luzern, liess sich vom Turtmänner Eringerzüchter Lukas Jäger bereits im Sommer ein Eringerrind verkaufen. «Für Aeschi und Grüter ist der Besitz einer Kampfkuh eher ein Hobby. Dass die Tiere nun bei mir auf dem Hof stehen, passt aber schon. So bilden die Tiere ein schönes Grüppchen neben meinen Braunvieh-Kühen. Selbstverständlich habe ich die Tiere mit den Beteiligten persönlich im Wallis ausgesucht. Nun suche ich noch eine vierte.»
Teilnahme an den Frühjahrskämpfen?
Ob Brunner nun regelmässig an Stechfesten im Oberwallis anzutreffen ist, lässt er offen. «Die Tiere müssen zuerst einmal alle gesund bleiben. Kommt hinzu, dass ich die Eringerkühe auf meinem Betrieb melke. Sie werden also nicht speziell auf ein Stechfest hin gepusht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich im Frühling 2016 mit ‚Taifun’ am Stechfest im Goler teilnehme, sofern sie im ‚Schuss’ ist.» Ansonsten werde er einfach als Zuschauer dabei sein.
Brunners Mitgliedschaft in der Eringer-Viehzuchtgenossenschaft Brig-Visp hat dabei aber auch handfeste Vorteile. «Bei den Frühjahrs-Stechfesten, an denen sich die Tiere für eine Teilnahme am Nationalen in Aproz vom Mai qualifizieren können, werden in der Regel mehr Tiere angemeldet als die Organisatoren zulassen können. Mitgliedern von Genossenschaften wird dann meist der Vorrang gegeben», weiss Toni Imboden.
zen
Artikel
Kommentare
Maurizio - ↑4↓23
Stop kuhkampf! Das ist barbarisch !
antworten