Asylwesen | Infoabend zum Durchgangszentrum Gamsen
Konstruktiver Austausch
Im bis auf den letzten Platz gefüllten Gliser Pfarreiheim wurde am Montagabend vom Kanton eine Informationsveranstaltung zum geplanten Asylanten-Durchgangszentrum in Gamsen durchgeführt. Trotz der hohen Emotionalität des Themas blieb die Diskussion sachbezogen.
Die Informationen seitens des Kantons, vertreten durch Departementschefin Esther Waeber-Kalbermatten und ihren Mitarbeiter Robert Jaggi, waren umfassend, die anschliessenden Fragen kritisch und punktgenau. Die IG Gamsen hatte sich auf den Austausch sehr gut vorbereitet. Die von Usula Amherd und Beat Heinen gestellten Fragen blieben rundum sachlich und nahmen so zu Beginn der Fragerunde den womöglich vorhandenen Funken zum Feuerschlag aus dem Raum. Die Fragesteller waren sich ihrer Verantwortung bewusst.
Keine haltlosen Vorwürfe
Es gab keine Vorwürfe unter die Gürtellinie. «Wir wollen keinen negativen Touch gegen die Asylanten los werden», sagte etwa Heinen. «Aber wir wollen wissen, warum man sich zum Beispiel betriebswirtschaftlich für diese Lösung entschieden hat.» Dies, wenn man in Brig-Glis doch für 200 Personen bestens ausgerüstete, weitgehend ungebrauchte Zivilschutzanlagen unterhalte. Die Antwort von Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten kam postwendend. «Familien ist nicht zuzumuten, dass sie sich 24 Stunden unter Tag aufhalten.» Man müsste also externe Lokalitäten hinzumieten, was teurer würde. Der Kanton rechnet im Container-Dorf an der Gamsner Kantonsstrasse mit 6 Franken pro Asylant und Tag. Die Container werden dem bisherigen Besitzer abgekauft - sofern die Stadtgemeinde das seit dem 18. Januar aufliegende Baugesuch überhaupt bewilligt.
«Es kommen Menschen»
Verschiedene Fragesteller sagten, dass sie nichts gegen die Asylanten hätten. Schliesslich kämen hier Menschen - und keine Tiere. Man wolle aber Ordnung haben, damit man keine Angst haben müsse, sagte etwa Roland Nanzer. Deshalb seien im Vorfeld so viele offene Fragen als möglich verbindlich zu klären. Seitens der Stadtgemeinde sicherten dies Bauchef Patrick Hildbrand und Präsident Louis Ursprung zu. Ursprung: «Wir bürgen dafür, dass der Kanton hier nicht zum Selbstläufer wird.» Ursprung erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die lange Tradition von Brig-Glis. Die Gemeinde sei sich ihrer Zentrumsfunktion schon immer bewusst gewesen und habe schon früher immer wieder Vertriebene und/oder Kriegsgefangene aufgenommen.
Mehr zum Thema im Walliser Boten vom 16. Februar 2016.
tr
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Kommentare
Renate - ↑2↓1
Oh nein, ist das denn wirklich notwendig? All die vielen Fremden, und wer muss das alles bezahlen? Nein, nein, lieber nicht.
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Lepo - ↑4↓1
Bis jetzt war Brig-Glis und Gassen noch ruhig... Mal schauen was kommt....
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omo - ↑4↓8
asylanten in die zivilschutzanlagen von brig-glis unterbringen? gehts eigentlich noch? und wenn es eine notsituation erfordern sollte, die schutzräume aufzusuchen, würde die einheimische bevölkerung dort keinen platz mehr haben, weil sie durch asylanten besetzt wären! dann doch lieber das containerdorf!
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