Kultur | 10. Lötschentaler Kolloquium
Der Fussabdruck eines Priors
Das Jubiläums-Kolloquium stand ganz im Zeichen des Priors Johann Siegen. Am 4. Juni 1886 im kleinen Weiler Ried bei Blatten im Lötschental zur Welt gekommen, prägte er mit seinem kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Engagement die Region während seinen 60 Jahren als Prior massgeblich.
Ziel des Kolloquiums – wie immer organisiert von der Stiftung Prior Johann Siegen – war es, das Leben des Priors aus den verschiedensten Perspektiven zu beleuchten und in die damalige Zeitgeschichte einzuordnen. Dabei war es für Stiftungsratspräsident Josef Siegen denn auch von zentraler Bedeutung, eine Quasi-Heiligsprechung seines Onkels zu vermeiden.
Die Vorträge des Briger Pfarrers Paul Martone (davor Prior in Kippel im Lötschental) und des Priors Thomas Pfammatter führten dem Publikum die Aufgaben eines Priors vor Augen. Anschliessend versuchten Ignaz Bellwald, Pfarrer Joseph Huber und Generalvikar Richard Lehner die Frage zu Beantworten, wer Prior Johann Siegen überhaupt war.
Am Samstagvormittag machte Franziska Werlen den Prior aus der Sicht von Zeitzeugen greifbar. Anschliessend rückten Rita Kalbermatten und Thomas Antonietti die Sachzeugen und Dokumente, die in direktem Zusammenhang mit Johann Siegen stehen, in den Fokus. Ein Sammelsurium an kostbaren Gegenständen und Informationsquellen.
Neben der Verkündigung des Glaubens, war für den Prius auch die Geschichte des Tales eine Herzensangelegenheit. Annemarie Ebener-Rieder und Peter Meyer schlossen die Vortrags- und Diskussionsserie mit dem Thema «Der Einfluss Prior Johann Siegens auf das Lötschentaler-Brauchtum im 20. Jahrhundert.
Martin Schmidt
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