Rossier-Dossier | Berichte von ehemaligen Dienststellenchef Joël Rossier veröffentlicht
Keine Leichen, aber viel Dreck
Am Freitag publizierten Westschweizer Medien einen Teil der Berichte, die der vormalige Dienstchef für Umwelt Joël Rossier verfasst hatte. Darin kommen vor allem Unstimmigkeiten im Departement Melly zum Vorschein, aber kein neuer Umwelt-Skandal.
Im Unterwallis redet man mal wieder von einer «Affäre». Und sie dreht sich dieses Mal um Joël Rossier. Der Chef der Dienststelle für Umwelt gab im Sommer seine Kündigung bekannt. Er wollte aber noch bis im Oktober bleiben, den letzten Monat in einem 50-Prozent-Pensum. Aber daraus wurde nichts. Die Regierung hat ihn darauf frühzeitig freigestellt. Ein Entscheid ohne rechtliche Grundlage, wie eine Expertin des Arbeitsrechts gegenüber dem «Nouvelliste» sagt.
Die grosse Frage bei dieser Personalie war aber, ob Rossier in seinen unzähligen Berichten an die Adresse des Staatsrats (über 500 Seiten) schwerwiegende Versäumnisse oder eine bis anhin unbekannte Umweltverschmutzung im Kanton benannt hatte. Die Antwort, glaubt man den Westschweizer Medien, die heute darüber berichteten, ist: Nein.
Rossier macht sich Sorgen um die hohen Benzidin-Werte in der Lonza-Deponie Gamsenried. Der Kanton hatte aber hierzu schon im April informiert. Die Werte seien bis anhin nicht gefährlich für die Bevölkerung und die Deponie werde überwacht, hiess es damals. Rossier bemängelt auch, die Aufarbeitung des Quecksilber-Dossiers im Oberwallis. Die hierfür zuständigen Mitarbeiter würden nur in einem befristeten Arbeitsverhältnis angestellt, was der Kontinutität des Projekt schade.
Ein weiterer Punkt ist schliesslich Rossiers Verhältnis zu Adrian Zumstein, der den Rechtsdienst im Departement Melly verantwortet. Die beiden gerieten sich fortwährend in die Haare. Staatsrat Melly wollte schlichten. Ohne Erfolg.
dab
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