Verkehr | Steinschlagnetze und Energievorhang gewährleisten keinen vollständigen Schutz

Kanton will Deibfels-Problem dauerhaft lösen

Überwacht. Felsspalten im Abbruchgebiet Deibfels.
1/3

Überwacht. Felsspalten im Abbruchgebiet Deibfels.
Foto: zvg

Falllinie: Durch den Energievorhang (Strich) sollen Steine und Blöcke von der Abbruchstelle (Kreis) so stark abgebremst werden, dass diese dem Couloir entlang über die Lawinengalerie abstürzen.
2/3

Falllinie: Durch den Energievorhang (Strich) sollen Steine und Blöcke von der Abbruchstelle (Kreis) so stark abgebremst werden, dass diese dem Couloir entlang über die Lawinengalerie abstürzen.
Foto: zvg

Energievorhang: Eine der zwanzig Stahlsäulen des Energievorhangs, die bis Mitte Oktober montiert werden.
3/3

Energievorhang: Eine der zwanzig Stahlsäulen des Energievorhangs, die bis Mitte Oktober montiert werden.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 17.09.15 0
Artikel teilen

Mit der Installation von Steinschlagnetzen und einem Energievorhang im Steinschlaggebiet Deibfels wird die Strasse in Saastal sicherer. Gleichwohl hat der Kanton nun ein Mandat vergeben, dass den Strassenabschnitt auf lange Frist sicher machen soll.

Artikel zum Thema

  • «Ablenkungsnetze» sollen Gefahrenherd am Deibfels entschärfen

Im April 2015 ereignete sich am Deibfels nördlich von Eisten ein Blockschlag mit 3000 bis 5000 Kubikmetern Gesteinsmaterial. Die Kantonsstrasse ist dank einem vorinstallierten Messdispositiv rechtzeitig gesperrt worden, sodass keine Personen zu Schaden kamen. Dank der oberhalb der Kantonsstrasse installierten Schutznetze nördlich und südlich des Deibfelstunnels konnten weitere Schäden an der Kantonsstrasse verhindert werden. Die Netze fingen mehrere grosse Sturzblöcke auf.

Sofortmassnahmen bald abgeschlossen

Durch das Ereignis wurden mehrere steile Couloirs unterhalb der Abbruchstelle mit Steinen und Blöcken verfüllt. Das Material in den steilen Runsen ist absturzgefährdet. Darum wurden von den zuständigen Behörden Sofortmassnahmen zum Schutz der Kantonsstrasse veranlasst.

«In einem ersten Schritt wurden die durch das Ereignis betroffenen Strassenabschnitte sowie die Steinschlagschutznetze oberhalb der Kantonsstrasse wieder instandgestellt. In einem zweiten Schritt sind oberhalb des ungeschützten Strassenabschnittes zwischen dem Nordportal des Deibfelstunnels und der Lawinengalerie zwei Steinschlagschutznetze mit einer Länge von total 80 Metern erstellt worden», erklärt Daniel Bumann vom Ingenieurbüro Bumann Reinhold.

Gefährliche Felssicherungsarbeiten

Zurzeit wird oberhalb dieser Netze in einer der Hauptsteinschlagrunsen zusätzlich ein zirka 30 Meter langer Energievorhang durch Felssicherungsspezialisten erstellt. Dabei werden an einem Stahlseil quer über dem Couloir 20, drei bis sechs Meter lange Stahlsäulen senkrecht montiert und mit Autopneus ummantelt. Durch den Energievorhang sollen abstürzende Steine und Blöcke so stark abgebremst werden, dass diese dem Couloir entlang über die Lawinengalerie abstürzen.

«Die Arbeit im Steinschlaggebiet ist sehr gefährlich», erklärt Willy Gitz von der Felssicherungsfirma Sprengtechnik GFS & Co, welche mit den Arbeiten betraut wurde. «Die Arbeiter können die vorgesehenen Installationen nur bei schönem Wetter ausführen. Dabei wird der Fels im Abbruchgebiet von einer Person ständig überwacht, die mit den Männern auf dem Installationsplatz über Funk Kontakt hat.» Gleichzeitig kann der Alarm auch direkt über Funk ausgelöst werden, sodass die Männer akustisch und visuell gewarnt sind. Bei Gefahr können diese so rechtzeitig Schutz in einem 800 Kilogramm schweren ‚Iglu’ aus Panzerstahl suchen. Gitz geht davon aus, dass der Energievorhang bis Mitte Oktober fertiggestellt ist, vorausgesetzt die Witterung spielt mit.

«Kein vollständiger Schutz»

Aufgrund der Steilheit des Geländes und der damit verbundenen hohen Energien und Sprunghöhen von abstürzenden Steinen und Blöcken sind die Sofortmassnahmen am Deibfels auf kleine bis mittlere Sturzereignisse ausgelegt. «Bei Grossereignissen wie im April 2015 kann durch die getroffenen Sofortmassnahmen kein vollständiger Schutz der Kantonsstrasse gewährleistet werden und grosse Schäden an den Sofortmassnahmen sind sehr wahrscheinlich. Aus diesem Grund müssen die heiklen Felspartien auch weiterhin von den Geologen permanent überwacht werden», sagt Daniel Bumann.

Kanton gibt Variantenstudium in Auftrag

Und mit solchen Grossereignissen ist in Zukunft mit grosser Wahrscheinlichkeit zur rechnen. Darauf deuten mächtige Risse in Felsblöcken in der Absturzstelle hin. Deshalb will der Kanton nun das Deibfels-Problem mit baulichen Massnahmen an der gefährdeten Kantonsstrasse angehen. «Für den Strassenabschnitt beim Deibfels ist langfristig eine Lösung zu finden. Der Kanton hat deshalb kürzlich ein Mandat ausgeschrieben, um Varianten zu studieren, welche den Schutz der Strasse dauerhaft gewährleisten», erklärt Jgnaz Burgener von der Oberwalliser Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau.

Burgener hofft, das bereits bis Ende 2015 erste Resultate auf dem Tisch liegen. «Dabei kann unter anderem ein Tunnel oder eine Verschiebung der Strasse gegen den Berg hin mit einer gedeckten Galerie die Lösung sein. Gleichzeitig werden auch die Kosten eine massgebliche Rolle zur Bestimmung der optimalen Lösung spielen.»

zen
17. September 2015, 08:00
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Ins Herz des UNESCO-Welterbes Jungfrau-Aletsch
  2. WB-Journalisten zügeln ins neue Mengis-Medienhaus
  3. Lawine am Bietschhorn aus Sicherheitsgründen künstlich ausgelöst
  4. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  5. Felsabbruch verursacht grosse Staubwolke
  6. Eine Region – ein News-Portal
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanZoé Jessica Plachy
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Kanton will Deibfels-Problem dauerhaft lösen | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Wallis
    • Aktuell
    • Kanton will Deibfels-Problem dauerhaft lösen

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich