Ringkuhkampf | Erstmals ein Sommerstechfest auf der Belalp
Kampfspektakel am Aletschgletscher
Am kommenden Sonntag geben für einmal die Eringerkühe auf der Belalp den Ton an. An die 70 Tiere werden beim diesjährigen Sommerstechfest zusammengeführt.
Seit Durchführung eines kleinen Sommerstechfests in Leukerbad im Jahr 1999 wird jährlich an einem anderen Ort in der Region aufs Neue eine Austragung organisiert. Zuletzt im vergangenen Sommer in Visperterminen. Heuer geht der Anlass nun erstmals auf der Belalp über die Bühne. Er wird von der Rindviehversicherung Birgisch organisiert. «Gegen 70 Kühe aus dem ganzen Kanton Wallis, aus der Deutschschweiz und sogar aus dem Tessin sind angemeldet. Im Teilnehmerfeld sind auch mehrere bekannte Namen von Preisträgerinnen vertreten», sagt OK-Präsident Aron Pfammatter.
«Die Farbe der Kühe zieht mich schon an», scherzt der «schwarze» CVP-Politiker und Jurist aus Naters über seine Motivation, bei der Organisation mitzuhelfen. Hauptbeweggrund sei aber vor allem sein Bruder Raban, der als Vollerwerbsbauer tätig sei und selber Eringerkühe züchte. Auch er ist im OK vertreten. «Soweit es mein Terminplan zulässt, helfe ich meinem Bruder ab und zu in der Landwirtschaft. Es sind schöne Stunden, welche mich die Verbundenheit mit der Natur spüren lassen und mir immer wieder bewusst machen, welch harte Arbeit die Bauernschaft für uns alle verrichtet.» Zudem seien Kämpfe der Eringerkühe einfach packend und das touristische Potential nicht zu vernachlässigen, gerade auch bei Sommerstechfesten.
Mit der Gondel in die Arena
Dieses Potential sei mit ein Grund, weshalb Blatten Belalp Tourismus den Anlass auch touristisch vermarkte. «Es werden 2'000 bis 3'000 Besucher erwartet, wobei natürlich auch das Wetter entscheidend sein wird. Die Prognosen sind glücklicherweise vielversprechend», gibt sich Pfammatter zuversichtlich. «Ein Schlechtwetterprogramm gibt es nicht. Die Kühe stechen schliesslich bei jedem Wetter.» Die Arena mit spektakulärem Ausblick, die direkt in der «Chiematte» bei der Bergstation der Gondelbahn auf der Belalp eingerichtet wird, ist für die Zuschauer mit der Bahn einfach zu erreichen. Für die Fahrt gilt der Halbtax-Tarif für alle Besucher.
Nicht mit der Gondel ankommen werden indes die Teilnehmerinnen selbst, die von ihren Züchterinnen und Züchtern im Anhänger auf die Belalp gefahren werden oder den Sommer bereits vor Ort verbringen. Die Tiere werden ab 10.00 Uhr morgens in drei Kategorien in den Ring geführt. Ab 14.30 Uhr schliesslich stehen die Finalkämpfe auf dem Programm. «Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Festzelte, VIP-Tribüne und andere Infrastruktur werden noch aufgebaut. Dafür stehen über 100 freiwillige Helfer im Einsatz», betont der OK-Präsident. Auch für das leibliche Wohl und Unterhaltung soll gesorgt sein. So werden eine Schwyzerörgeliformation und ein Jodel-Duett für zusätzliche Stimmung sorgen.
pmo
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