Vor dem ersten Quali-Kampf fürs Nationale Ringkuhkampffinale 2015
Kampfkühe müssen zum Ultraschall antraben
Am Sonntag steigt in Raron der erste Ringkuhkampf der Saison 2014/15. Rund 120 Tiere werden in den Ring der Goler-Arena geführt doch zuvor müssen sie zum «Schwangerschaftstest».
Organisiert wird der Herbstkampf im Oberwallis von der Eringer-Viehzuchtgenossenschaft Nikolai unter OK-Chef Edi Brantschen. Rund 120 Tiere sind von den Züchtern angemeldet worden und kämpfen in fünf Kategorien (drei Kategorien Kühe nach Gewicht, sowie Erstmelken und Rinder) um die Siegerglocken. Die sieben Erstplatzierten jeder Kategorie qualifizieren sich fürs Kantonale im Mai 2015 in Aproz.
Umfangreiches Check-in
Bevor die Tiere aber im Verlauf des Vormittags in die Arena zu den Ausscheidungen geführt werden können, durchlaufen sie diverse Kontrollen. So müssen die Besitzer einen gültigen Transportschein vorweisen. «Diesen erhalten Züchter nur, wenn die Kühe gesund sind. So wird vermieden, dass übertragbare Krankheiten in andere Stallungen gelangen», erklärt Tierarzt Matthias Dirren, dessen Tierarztpraxis Arche am Sonntag für den Veterinärdienst zuständig ist.
Zudem nehmen während der Annahme die Rabatteure die Hörner der Kampfkühe in Augenschein. Mit einer Standard-Schablone werden die Hörner kontrolliert. Sind sie zu spitz und stellen so eine Verletzungsgefahr für ihre Gegnerinnen dar, werden diese mit einer Hornraspel rundgefeilt. Letztendlich werden die Tiere gewogen, um die Kategorienzugehörigkeit festzulegen.
Geringe Verletzungsgefahr für Kuhföten
In den Ring geführt werden am Sonntag nur Kühe, die trächtig sind. Deshalb werden sämtliche Tiere einer Ultraschalluntersuchung unterzogen. «Das Prozedere wird einem abgedunkelten Wagen durchgeführt und dauert nur wenige Minuten. Dabei wird der Kuh im Bauchhöhlenbereich Gel aufgetragen, bevor mit der Untersuchung begonnen wird», erklärt Dirren. «Weitere Gesundheitschecks werden dabei nicht durchgeführt, es geht lediglich um die Frage, ob das Tier trächtig ist oder nicht.»
Dass die Föten der Kühe im Kampfgetümmel in der Arena Schäden davontragen, komme erstaunlicherweise selten vor, sagt Dirren. «Das Kalb ist im Verhältnis zur Gesamtmasse der Kuh sehr klein. Zudem schwimmt es im Fruchtwasser der Gebärmutter. Diese wiederum schwimmt in der Bauchhöhle.» Erfolge während eines Kampfes ein Schlag auf die Bauchhöhle, werde dieser derart gleich doppelt abgefedert. Natürlich aber lassen die Besitzer diejenigen Kühe nicht antreten, die kurz vor dem Abkalben stehen.
Eringerkühe sollen der Landwirtschaft dienen
Die Ultraschallkontrolle ersetzte die früher gängige Milchkontrolle. «So wird eine Überzüchtung in Richtung Kampfkuh vermieden.» Denn in erster Linie sollen auch Eringerkühe Nutztiere bleiben und der Landwirtschaft dienen und nebenbei aber auch kämpfen. «Ist die Kuh trächtig, produziert sie auch Milch. Und wenn sie Kälber austrägt, hat sie einen hohen Raufutterverzehr.»
Entsprechend müssen von den Züchtern zur Futterbeschaffung Wiesen bewirtschaftet werden. Diese tragen so letztendlich zur Landschaftspflege bei, was auch die Subventionen der Tierhalter rechtfertigt. Aus diesen Gründen werden bei Ringkuhkämpfen nur Tiere zugelassen, die mindestes einmal im Jahr ein Kalb werfen.
Artikel
Kommentare
André Schmid - ↑0↓1
Bei den Tieren macht man das! Bei den Asylanten nicht!
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Jost j - ↑0↓1
Sehr schlechter artikel!!!!
Der transportschein stellt jeder bauer selber aus!!
Hornkontrolle machen nicht die rabattuere!!
Ultraschall macht man schon jahre lang
Der bauer erhält keine subventionen das sind direktzahlungen!!! Und seit 1.1.2014 gibt es keine tierbeiträge mehr!!!
Vileicht beim nächsten artikel sich ein wehnig erkundigen
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Bregy - ↑0↓1
Im Gegensatz zum Unterwallis, gibt es halt im Oberwallis keine sachkundigen Journalisten rund um das Thema Eringer. Es ist ja nicht lange her, dass ein Vorartikel mit dem Titel "Sie scharren wieder mit ihren Hufen" in einem Oberwalliser Medium abgedruckt war...